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Georg Wilhelm Struve , der vor allem
für seine umfangreiche Katalogisie-
rung der Doppelsterne und die trigo-
nometrische Vermessung Livlands und
des Baltikums bekannt ist. Struve
schaffte im 19. Jahrhundert ein von
Fraunhofer geschaffenes Fernrohr an
und baute damit die Sternwarte zur
größten ihrer Zeit aus. Sein Nachfol-
ger Johann Heinrich Mädler (1794-
1874), der 1840 seine Stelle bezog,
fertigte unter anderem detailreiche
Zeichnungen vom Mond an. Zu Sow-
jetzeiten errichtete man im Landkreis
eine neue Sternwarte, außerhalb bei
Tõravere (siehe „Südlich von Tartu“).
Beide kann man besichtigen, sie wer-
den vom sogenannten AHHAA-Zen-
trum, das zur Universität gehört, be-
trieben. Der lautmalerische Name soll
das Staunen darstellen, das Besuchern
beim Blick ins Weltall hoffentlich aus
dem Mund fährt.
AHHAA-Zentrum, Besuch auf Voranmel-
dung, Tel. 7375798, ahhaa@ahhaa.ee, www.
ahhaa.ee.
das alte Rednerpult. 1979 fand man im
Bestand des Anatomikums eine Toten-
maske, die Immanuel Kant zugeschrie-
ben wird. Heute gehört das Gebäude
zum Geschichtsmuseum und kann be-
sichtigt werden.
Altes Anatomikum, Lossi 25, Tel. 7375671,
7375677, Di-Sa 11-17 Uhr.
Pulverfasskeller
Wer sich nach dem Spaziergang
stärken will, kann zum Abendessen in
dem rustikalen Lokal Püssirohukelder
einkehren. Es ist im alten Schießpulver-
keller (Lossi 28) in der Nähe der En-
gelsbrücke am Hang des Dombergs
untergebracht. Der Keller wurde 1767
in einem Graben angelegt und trenn-
te einst Bischofsburg und Vorburg
voneinander. Seinem eigentlichen
Zweck diente er nur 42 Jahre lang, bis
1982 nutzte man ihn als Lagerraum.
Südlich des Dombergs
Im Viertel Vaksali, das südlich des
Dombergs an die Innenstadt grenzt,
sind einige interessante Museen und
weitere Sehenswürdigkeiten angesie-
delt, denen man bei einem längeren
Aufenthalt in Tartu einen Besuch ab-
statten kann. Vor allem ein Besuch des
Estnischen Nationalmuseums und der
KGB-Zellen sind sehr empfehlenswert.
Altes Anatomikum
Das zweite sehenswerte Gebäude,
das halbkreisförmige Alte Anatomi-
kum aus dem Jahr 1805, befindet sich
nur einen kurzen Fußweg entfernt.
Das Herz des ebenfalls von Johann
Wilhelm Krause errichteten Gebäudes
ist sein Mittelteil, eine klassizistische
Rotunde. Die etwa 50 Jahre später
hinzugefügten Anbauten stammen
von Karl Rathaus . Im Inneren befindet
sich ein Hörsaal, der mit schmalen
Bänken ausgestattet ist, die hohe Rü-
ckenlehnen haben. In der Mitte steht
Estnisches Nationalmuseum
Das Nationalmuseum ist ein Muss
für jeden, der sich mit der estnischen
Geschichte und Landeskunde ausei-
nandersetzen möchte. Bereits 1909
 
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