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neuem Glanz. Zahlreiche Persönlich-
keiten, darunter der deutsche Bundes-
präsident Horst Köhler, waren eigens
zur Wiedereinweihung der Kirche an-
gereist.
Berühmt ist das Gebäude vor allem
für die rund 1000 Terrakottafiguren
aus dem 14. Jahrhundert, die das Inne-
re und Äußere der Kirche schmücken.
Allerdings werden die Restaurationsar-
beiten noch einige Jahre in Anspruch
nehmen. Die Skulpturen wurden An-
fang des 14. Jahrhunderts aus Tonblö-
cken geschnitzt und stellen einzigarti-
ge Unikate dar. An dem von einem
Ziergiebel gekrönten Westportal be-
fanden sich 15 Figuren, die Christus,
Maria, Johannes den Täufer und die
zwölf Apostel darstellen. Sie sollen ei-
nen Teil des Jüngsten Gerichts symbo-
lisieren. Weiter oben ist die Fassade
ringsherum mit einem Halbfiguren-
fries, der die ehemalige Höhe des Mit-
telschiffes markierte, sowie einem
Hauptfries geziert. Zurzeit sind hier
teilweise nur die Nischen sichtbar,
doch irgendwann werden wieder alle
Figuren zu sehen sein.
Auch im Inneren der Kirche werden
die teilweise nur aus Büsten, teilweise
aus Köpfen oder ganzen Körpern be-
stehenden Terrakotten nach und nach
die Wände schmücken: an den Wän-
den des Mittelschiffes, oberhalb der
Säulen, an den Stirnwänden, als le-
bensgroße Kruzifixgruppe und Halbfi-
gurenfries an der Ostwand oder in
Form von Tier- und Blumenmotiven an
den Kapitellen der Säulen. Um die
wertvollen Stücke vor Wind und Wet-
ter zu schützen, werden an den Au-
ßenfassaden nur noch handgefertigte
Kopien angebracht, die Originale
kann man im Inneren der Kirche be-
wundern.
Klassizistische
Gebäude und Museen
In der Jaani- und der angrenzenden
Lai-Straße stehen einige Häuser im
klassizistischen und historistischen Stil
aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Ein
weiteres in der Lutsu-Straße beher-
bergt das Spielzeugmuseum.
Gegenüber der Johanniskirche liegt
das sogenannte Museum des Stadt-
bürgers von Tartu aus dem 19. Jahr-
hundert. Im Inneren des hübschen
Holzgebäudes, das um 1740 errichtet
wurde, findet sich eine typische Woh-
nung mit Biedermeiermöbeln, Bildern
und Gebrauchsgegenständen, die das
Leben um 1830 dokumentiert.
Spielzeugmuseum, Lutsu 8, Tel. 7461777,
www.mm.ee, Mi-So 11-18 Uhr, das Spiel-
zimmer ist Mi-So 11-16 Uhr geöffnet.
Museum des Stadtbürgers von Tartu, Jaa-
ni 16, Tel. 7361545, http://linnamuuseum.tar
tu.ee, April bis September Mi-So 11-18 Uhr,
Oktober bis März 10-15 Uhr.
Antoniushof
Der sehr hübsche Antoniushof bie-
tet sich für einen netten Bummel an.
Hier haben sich viele Künstler und
Handwerker zu einer Gilde zusam-
mengeschlossen und präsentieren ihre
Werke in geschmackvollen kleinen Lä-
den, die auf drei Häuser verteilt sind.
Auf dem dazwischenliegenden klei-
nen Marktplatz finden oft Theater-
oder Tanzvorführungen statt. Die
 
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