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legt, wo sie bis 1710 ihren Betrieb auf-
rechterhielt. 1802 wurde sie von Zar
Alexander I. wiedereröffnet.
Trotz offizieller Zugehörigkeit zum
Russischen Reich lehrte man bis 1895
in den Vorlesungssälen in deutscher
Sprache (danach in Russisch und erst
ab 1919 in Estnisch). Im 19. Jahrhun-
dert entwickelte sich Dorpat, wie Tartu
damals noch hieß, zu einem bedeu-
tenden Wissenschaftszentrum des
Russischen Reiches. Der Botanische
Garten, das Observatorium und das
Universitätsklinikum entstanden.
Die Universitätsbibliothek verfügt
bis heute über mehr als zwei Millionen
deutschsprachige Bücher, die weitge-
hend aus dem 18. und 19. Jahrhundert
stammen. Karl Ernst von Baer , der
1827 die Eizelle der Säugetiere ent-
deckte, und Alexander Schmidt , der
sich mit der Blutgerinnung beschäftig-
te, gehörten zu den Lehrenden der
Universität. Ende des 19. Jahrhunderts
beseitigte die Russifizierung die libera-
len Tendenzen, doch zuvor war bereits
das estnische Nationalbewusstsein an
der Alma Mater erwacht. 1869 fand
hier das erste estnische Sängerfest
statt.
Zu den bedeutendsten Lehrenden
jüngerer Zeit gehört beispielsweise
der Semiotiker Juri Lotman . Die meis-
ten Mitglieder der Regierung und die
bekanntesten Schriftsteller, Wissen-
Am Rathausplatz:
Brunnen und Schiefes Haus
 
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