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viele andere Wat- und Wasservögel
rasten auf den weiten Auenwiesen
und Hochmooren. Hinzu kommen
Otter, Biber, Luchse, Bären und so-
gar Wölfe, die hier beheimatet sind.
der Kirche, 1762, zeigt an, wann das
Gebäude nach schweren Beschädi-
gungen im 17. und 18. Jahrhundert
umfangreich renoviert wurde. Die Ge-
schichte des Gotteshauses geht bis ins
13. Jahrhundert zurück. Am Südportal
überdauerten die in die Wand inte-
grierten Drachen- und Menschen-
skulpturen aus dem 14. Jahrhundert
die Zeit. Sehenswert sind die reich ver-
zierte Kanzel vom Dorpater (Tartuer)
Meister Thomas Öhmann aus dem
Jahr 1686. Die Orgel kommt aus
Frankfurt an der Oder, wo sie Wilhelm
Sauer 1893 baute.
Etwa ein Kilometer weiter erinnert
ein Steinhaufen mit Kreuz an die Bür-
ger Estlands, die zu Sowjetzeiten nach
Sibirien deportiert wurden. Ihre Ver-
wandten haben in Gedenken an sie
die Feldsteine hier abgelegt.
Wer das Gebiet besuchen und mehr über
die Flora und Fauna erfahren möchte, kann
sich zu einer Führung beim Verein Kotkas in
Tartu anmelden, Riia 185a, Tel. 7428149,
5039996, robert@kotkas.ee, kotkas@kotkas.
tartu.ee, www.elfond.ee/alampedja.
Bei Kärevere, am Rand des Naturschutzge-
bietes an der Straße 2, hat ein Bootsverleih
seinen Sitz. Hier kann man sich auch eine
Angelausrüstung leihen, außerdem werden
Bootstouren organisiert. Paadilaenutus,
Kärevere, Gemeinde Laeva, Tel. 5118411,
5020411, paadirent@paadirent.ee, www.paa
dirent.ee.
Kõo und Pilistvere Ü VII/C3
Wer von Põltsamaa nach Viljandi
fahren möchte, kann entweder quer-
feldein über Võisiku und Kolga-Jaani
(Straße 51) durch weite, menschenlee-
re Naturlandschaften fahren oder ei-
nen kleinen Schlenker über Võhma
(Straße 38) machen. Da sich zwischen
Võhma und Viljandi einige kleinere Se-
henswürdigkeiten (siehe Kap. „Der Sü-
den: Nördlich von Viljandi“) befinden,
die einen Zwischenstopp rechtferti-
gen, ist Letzteres zu empfehlen.
Auf dem Weg nach Võhma liegt das
1670 gegründete Gut Kõo ( Wolmars-
hof). Ende des 18. Jahrhunderts ent-
standen das Herrenhaus, ein Pavillon,
ein Vorratsspeicher, der Stall und eine
Schnapsbrennerei.
Keine andere Landkirche hat einen
derart hohen Turm wie die des Ortes
Pilistvere. 66 Meter ragt er in den Him-
mel empor. Die Jahreszahl am Giebel
Gutshof Võisiku Ü VII/C3
War es Oskar Luts , der dem Ort Pa-
lamuse südöstlich von Jõgeva ein litari-
sches Denkmal setzte, so ist es ein an-
derer berühmter Schriftsteller, der die
Handlung eines Romans nach Võisiku
verlegte, einem Gut an der Straße 51,
wenige Kilometer hinter der südlichen
Stadtgrenze von Põltsamaa.
Im Gutshof Võisiku (Woiseck) lebte
im 19. Jahrhundert der deutsche Of-
fizier Timotheus Eberhard von Bock ,
dessen Leben den Schriftsteller Jaan
Kross zu seinem Roman „Der Ver-
rückte des Zaren“ inspirierte. Bock
war ein frei denkender, für seine Zeit
fortschrittlich eingestellter Mann, des-
sen Ideen und Visionen ihm schließ-
lich zum Verhängnis wurden. Nach-
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