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Ordensburg und Museum
1272 wurde am Ufer des Flusses
Põltsamaa, der damals Pala genannt
wurde, eine Ordensburg gebaut, die
von einer kastellartigen Mauer und
Wallgräben umringt war. Im 14. Jahr-
hundert kam in der Ostecke ein Kon-
ventshaus hinzu, später hat man die
Mauer erhöht und mit Türmen ausge-
stattet.
Acht Jahre lang, von 1570 bis 1578,
diente sie dem Bischof von Ösel-Wiek
und Vasallenkönig Magnus als Resi-
denz. Iwan der Schreckliche hatte den
jüngeren Bruder von Dänenkönig Fre-
derik II. zum Herrscher über Livland
erklärt, damit dieser von dort aus Re-
val (Tallinn) erobern konnte, das sich
seinerseits in schwedischer Hand be-
fand. Da das Magnus jedoch nicht ge-
lang und sich dieser kurz darauf mit
dem König von Polen verbündete, lös-
te der Zar das Vasallenreich auf. Die
Burg wurde während des Livländi-
schen Krieges beschädigt und verlor
an Bedeutung, im Nordischen Krieg
brannten die Mauern nieder.
1750 ging sie in Besitz von Wolde-
mar Johann von Lauw über, der zahl-
reiche Manufakturen vor Ort aufge-
baut hatte: Er ließ Spiegel und Glas
herstellen, besaß eine Kupferwerkstatt
und eine Gerberei. Auf den Ruinen
ließ er schließlich ein prächtiges Roko-
koschloss errichten und ringsherum
einen Park mit mehreren Brücken an-
legen, die über den Fluss führten.
Leider lebte Lauw über seine Ver-
hältnisse, am Ende war er so verschul-
det, dass sein Schloss auf einer Auk-
tion veräußert werden musste. Es ging
i 1 Touristeninformation
K 2 Weinkeller
N 3 Ordensburg
m mit Museum
k und Kirche
P 4 Post
h 5 Gästehaus
c und Café Rivaal
r 6 Hullava Naise Pubi
b 7 Busbahnhof
a 8 Apotheke
X 9 Polizei
s 10 Rosengarten
h 11 Heleni Külalistemaja
s 12 Gutshaus
und Park Uue Põltsamaa
k 13 Orthodoxe Kirche
Stadt. Er beschäftigte sich intensiv mit
der estnischen Sprache und Literatur,
gab ein Wörterbuch zu estnischen
Dialekten heraus, sammelte Volkslie-
der und Sprichwörter, schuf einen
dreiteiligen Band mit volks- und lan-
deskundlichem Inhalt und korrespon-
dierte mit Intellektuellen im In- und
Ausland. Gemeinsam mit dem Arzt
und Lehrer Peter Ernst Wilde (1732-
85), der eine der ersten Druckereien
Estlands gründete, gab Hupel 1766 die
erste estnischsprachige Zeitschrift des
Landes heraus.
 
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