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Umgebung von Rapla
Kabala Villaveski, Wollspinnerei, etwa
400 m vom Herrenhaus entfernt, Tel.
4865578, mobil 51935776, koidu52@hot.ee.
Der Landkreis Raplamaa rings um die
Stadt Rapla, der etwa 25 Kilometer
südlich der Hauptstadt beginnt, gilt
seit jeher als Einzugsgebiet Tallinns. So
wie heute mancher Pendler zur Arbeit
in die Küstenstadt fährt, ließen sich
bereits in den vergangenen Jahrhun-
derten Adlige und Landherren in der
mit vielen Moor-, Sumpf-, Karst - und
Waldgebieten bedeckten Gegend
nieder und errichteten rund 100 Guts-
und Ritterhöfe, von denen heute gut
25 erhalten sind. Einige befinden sich
nun in Privatbesitz, die meisten be-
herbergen aber Schulen, Verwaltungs-
gebäude oder seit Neuestem Kon-
ferenzzentren. Noch vor Einzug der
Hansekaufleute und Ordensritter
standen auf dem Gebiet des heutigen
Landkreises altestnische Festungen,
in Loone, Keava und - am besten
noch heute zu erkennen - in Varbola.
Märjamaa Ü VI/A2
Weiter im Westen liegt Märjamaa
mit einer mächtigen (nachgebauten)
mittelalterlichen Kirche, die von außen
recht düster wirkt, was daran liegen
mag, dass auf der Nordseite kein einzi-
ges Fenster in die dicken Mauern ein-
gelassen ist. Nach ihrer Zerstörung
1941, die die prächtige Innenausstat-
tung leider nicht überstand, wurde sie
1960 wieder aufgebaut.
Raikküla Ü VI/A2
In der Nähe von Raikküla, auf der
Anhöhe Pakamägi, sollen sich Anfang
des 13. Jahrhunderts, so heißt es in der
Chronik von Henrik dem Letten, estni-
sche Stammesälteste zu Beratungen
zusammengefunden haben.
Auch der Gutshof Raikküla, zu
dem ein klassizistisches Herrenhaus
und einige Nebengebäude gehören,
diente als Treffpunkt kluger Köpfe. Der
Wissenschaftler Alexander Keyserling ,
der zusammen mit Adam Johann von
Krusenstern auf Expeditionen ging, hat
hier Otto von Bismarck empfangen.
Sein Enkel Hermann von Keyserling
machte sich als Philosoph einen Na-
men, sein Schwiegervater Graf Georg
von Cancrin war ebenfalls Wissen-
schaftler und stieg unter dem russi-
schen Zaren in hohe Ämter auf. Leider
ist das Haus in einem sehr schlechten
Zustand.
Südlich von Rapla
Tamme Ü VI/A2
Der Besitzer des Herrenhauses Ka-
bala im Dorf Tamme, Otto von Lilien-
feld , begründete 1870 die Wollindus-
trie vor Ort. Wer sich für die alten
Gerätschaften interessiert, kann auf
Voranmeldung die immer noch tätige
Wollspinnerei besuchen. Das alte
Herrenhaus wird heute als Verwal-
tungsgebäude und Bibliothek genutzt
(es ist nicht zu verwecheln mit einem
gleichnamigen Gutshof im benachbar-
ten Landkreis Järvamaa).
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