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Gebäude als Lager für Alkoholika. Ge-
nau wie die Auferstehungskirche wur-
de auch dieses Gotteshaus von der
Kreenholm Manufaktur (siehe unten)
finanziert.
Zurzeit wird die Alexanderkirche
restauriert. Dennoch wird das Gebäu-
de im Sommer von Zeit zu Zeit als
Veranstaltungsort für Konzerte ge-
nutzt, die einen Teil der Renovierungs-
kosten abdecken sollen. Im Winter
sind Fenster und Türen zugemauert.
Der Spitzhelmturm und die Rosetten-
fenster wurden bereits erneuert. Es ist
geplant, dass die Renovierungsarbei-
ten 2009 abgeschlossen sein sollen,
doch dies bleibt abzuwarten.
Kreenholm Textilmanufaktur
Die Kreenholm Manufaktur im Sü-
den der Stadt ist zum Glück von den
Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs
weitgehend verschont geblieben. Die
„Stadt in der Stadt“ ist ein beein-
druckendes Beispiel für die Industrie-
architektur des 19. Jahrhunderts.
Die damals benutzte Technologie war
innovativ - als billige Energiequelle
diente ein Wasserfall -, sodass der
Komplex auf der Pariser Weltausstel-
lung 1900 mit dem Grand Prix ausge-
zeichnet wurde. Neben einer Fabrik
englischen Stils wurden ein Kranken-
haus (1913 zu Ehren der 300-jährigen
Romanow-Dynastie im modernisti-
schen Stil errichtet), Arbeiterunterkünf-
te, Wohnhäuser für die Leiter der Fa-
brik sowie ein Park angelegt.
Auch heute werden in dem backstei-
nernen Komplex Textilien hergestellt,
vorwiegend für den Export. Leider hat
die einst größte Fabrik des Russischen
Imperiums mit mehreren Zehntau-
send Angestellten seit der Unabhän-
gigkeit Estlands die Zahl seiner Ange-
stellten immer weiter reduziert.
Auferstehungskirche
Folgt man der Grafovi-Straße, ge-
langt man zur Auferstehungskirche.
1890-96 wurde das knapp 30 Meter
hohe, backsteinerne Gebäude für die
orthodoxen Arbeiter der Kreenholm
Manufaktur errichtet. Im Gegensatz
zur nahe gelegenen, etwa gleich alten
Alexanderkirche hat das im byzanti-
nischen Stil erbaute Gotteshaus den
Zweiten Weltkrieg unbeschadet über-
standen. Auch heutzutage finden hier
regelmäßig Gottesdienste statt. Eine
klassische dreiteilige Ikonostase und
ein hölzernes Kreuz aus dem 17. Jahr-
hundert schmücken das Innere. Wän-
de und Kuppel wurden aus Backstein,
Treppen und Ornamente aus Granit
angefertigt. Leider ist das hübsche
Bauwerk - ähnlich wie das Rathaus -
von schäbigen Plattenbauten umringt.
Weitere alte Gebäude
Weitere vom Krieg verschonte bzw.
wieder aufgebaute Gebäude gibt es
wenige, sie sind eigentlich keinen Um-
weg wert. Wer doch noch etwas
durch die Stadt schlendern will, findet
in der Kraavi-Straße 2 das ehemalige
Gebäude des Barons von Velio, in dem
heute eine Schule untergebracht ist.
Auf der Koidula-Straße (Nr. 3a und 6)
befinden sich weitere Gebäude, die
ein wenig an die prächtige Vergangen-
 
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