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das noch öffentlich aufgestellt ist. Ein
paar wilde Anekdoten ranken sich um
das Standbild. Der ausgestreckte Fin-
ger Lenins, so heißt es, zeige einen
Platz an, der vom Unglück heimge-
sucht wird. Zunächst soll er so gestan-
den haben, dass er auf das Burgcafé
zeigte, das kurz darauf Pleite ging.
Nun weist er gen Osten, nach Russ-
land. Gerade bei westlichen Touristen
hat sich das Denkmal zum beliebten
Fotomotiv entwickelt.
Zum Eingang in das Burgmuseum
geht es einmal um den Burghof he-
rum. Bevor man das Museum betritt,
lohnt sich ein Blick über den Grenz-
fluss Narva auf die gegenüberliegende
Burg Ivangorod. Hier beginnt Russ-
land.
Zurzeit können drei Flügel und der
Lange Hermann besichtigt werden.
Geplant ist jedoch, im Laufe des Jah-
res 2007 auch den nördlichen Innen-
hof der Burg für Touristen zugänglich
zu machen. Hier sollen traditionelle
Handwerksstuben und -geschäfte er-
öffnet werden, wie es sie im 17. Jahr-
hundert gegeben hat (damals aller-
dings nicht an diesem konkreten Ort,
sondern rund um die Burg).
klein. Der große Burghof wurde Mitte
des 14. Jahrhunderts errichtet, um den
ringsum angesiedelten Menschen im
Kriegsfall Schutz zu bieten. 1347 ver-
kaufte der dänische König Estland an
den Livländischen Orden, der die Burg
in ein Konventgebäude umbaute, das
aus vier Flügeln und dem auf sechs
Stockwerke erweiterten Turm bestand.
In den Flügeln wurden Versamm-
lungs-, Speise- und Schlafsaal unterge-
bracht.
In den nächsten 150 Jahren wurde
der Komplex aufgrund der sich stetig
weiterentwickelnden Waffensysteme
mehrfach erweitert und umgebaut. So
kam im Westen ein Rundturm - das
Rondell - hinzu, der heute das (nicht
immer geöffnete) Burgcafé beher-
bergt.
Ende des 17. Jahrhunderts wurde die
Burg unter den Schweden ein Be-
standteil des Bastionssystems, das
die Stadt umfasste, wohl auch, um mit
der Ende des 15. Jahrhunderts errich-
teten Burg Ivangorod mithalten zu
können, die natürlich ebenfalls immer
weiter ausgebaut wurde. Während
des Zweiten Weltkriegs erfuhren bei-
de Komplexe starke Zerstörungen, ab
den 1950er (Burg Narva) bzw. 1960er
Jahren (Burg Ivangorod) wurden sie
wieder aufgebaut und restauriert.
Geschichte
Die Narvaer Burg wurde Ende des
13. Jahrhunderts von den damals in
Nordestland herrschenden Dänen als
kastellartige Festung angelegt. Das
quadratische Bauwerk sollte als Resi-
denz für den Statthalter des dänischen
Königs dienen und war, im Vergleich
zu seinen späteren Ausmaßen, mit ei-
ner Seitenlänge von 40 Metern eher
Rundgang und Museum
Schmale Treppen führen die Besu-
cher durch die bis zu vier Meter di-
cken Festungsmauern in die Säle und
Ausstellungsräume sowie in die Aus-
sichtsgalerie hoch oben im Langen
Hermann. Der größte Saal ist das Re-
 
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