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Ein in Gotland ansässiges Zisterzien-
serkloster besaß von 1230 bis 1519 die
Ländereien um Kolga und errichtete
ein Konventhaus mit einigen Neben-
gebäuden, das während des Livländi-
schen Krieges 1602 stark beschädigt
wurde. In den Jahren 1626-42 ließ Ja-
cob de la Gardie anstelle der Ruinen
ein zweigeschossiges Herrenhaus aus
Stein errichten. Nach und nach wurde
das Gut ausgebaut und um Nebenge-
bäude erweitert. Nach dem Nordi-
schen Krieg ging das Anwesen in die
Hände der Famile Stenbock über, de-
ren Ländereien sich bis nach Tallinn er-
streckten. 1768 ließ Carl Magnus Sten-
bock das Herrenhaus erneut umbau-
en, das nun barocke Züge bekam.
Zeitgleich entstanden der englische
Park und weitere Nebengebäude. Der
Portikus mit den sechs Säulen stammt
aus dem Jahr 1820.
Das Gut blieb bis 1939 in Hand der
Familie Stenbock, die das Anwesen
1993 zurückerhielt. Seither wird es
nach und nach renoviert. In den ehe-
maligen Stallungen ist heute ein klei-
nes Gästehaus untergebracht, außer-
dem beherbergt der Gutshof ein Res-
taurant, eine Gastwirtschaft und einen
kleinen Laden. Man sollte auf jeden
Fall einen Spaziergang durch den Park
unternehmen und dabei die teilweise
klassizistischen, teilweise barocken
Nebengebäude besichtigen.
Kolga Mõis, Tel. 6077477, www.kolgaho
tell.ee. Weitere Infos siehe unten: „Praktische
Tipps“.
Hochmoor Viru
Das Viru-Moor bei Kolga kann man
auf einem 3,5 Kilometer langen Lehr-
pfad, der auf Holzstegen quer hin-
durchführt, am besten erkunden. Aller-
dings muss man beachten, dass es sich
nicht um einen Rundweg handelt. Ent-
weder man lässt sich am Endpunkt mit
dem Auto abholen oder man läuft die
ganze Strecke zurück. Von einem höl-
zernen Aussichtsturm kann man das
Moor mit seinen dunklen Seen und
rot-grünen Moosflächen gut über-
blicken, zwischen denen auch der in-
sektenfressende Sonnentau und kleine
Kiefern wachsen. Die Tümpel sind die
Reste eines Sees, der vor etwa 5000
Jahren verlandete.
Muuksi und
Halbinsel Juminda Ü III/C-D1-2
Nördlich des größten Sees Lahemaas,
des Kahala järv, erhebt sich beim Dorf
Muuksi auf einem Glintvorsprung ein
Burgberg, auf dessen Spitze sich einst
eine alte Estenfestung befand. Von
hier aus hat man aus 47 Metern Höhe
einen schönen Blick auf das Meer, die
Steilküste und die umliegende Alva-
renlandschaft.
Nicht weit vom See weist eine Grup-
pe von über 80 Steinkistengräbern
aus der frühen Eisenzeit auf eine früh-
zeitliche Besiedlung hin. Sie werden
Hundikangrud (Wolfssteine) genannt.
Auf der Juminda-Halbinsel verläuft
beim Moor Aabla (Aabla raba) der
oben erwähnte Wanderweg, der auch
einen der größten Findlinge des Natio-
 
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