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Im Norden der Unterstadt
entlang der Pikk-Straße
Kapitelle der Pfeiler sind mit Blättern,
Drachen und Vögeln geschmückt.
Im Keller befand sich ab dem
15. Jahrhundert eine legendäre Wein-
stube. Wer sich dort nicht manierlich
benahm, wurde in einen Käfig im hin-
teren Teil der Schenke gesteckt.
Heute ist das Museum für Estni-
sche Geschichte in der Großen Gilde
untergebracht.
Hinter der Heiligengeistkirche er-
streckt sich der Suurgildi-Platz, über
den die Pikk-Straße verläuft. Der Na-
me spricht für sich: Pikk heißt „lang“
und in der Tat ist sie die längste Straße
der Altstadt. Hier siedelten sich im
Mittelalter die genossenschaftlichen,
nach Berufsständen gegliederten Ver-
einigungen an, die Gilden.
Museum für Estnische Geschichte (Eesti
Ajaloomuuseum), Pikk 17, Tel. 6411630,
www.eam.ee, Do-Di 11-18 Uhr, an verschie-
denen Feiertagen geschlossen.
Große Gilde
Gleich gegenüber der Heiligengeist-
kirche erhebt sich die Große Gilde
(Pikk 17), der auch der Platz (Suurgil-
di) ihren Namen zu verdanken hat.
Die Mitglieder der Großen Gilde -
mächtige Kaufleute - gehörten zu den
reichsten Bürgern der Stadt. Sie er-
standen 1406 das Grundstück, auf
dem im Jahr 1416 das Gebäude errich-
tet wurde. Die Fassade des Giebel-
hauses hat weitgehend ihr ursprüngli-
ches Aussehen bewahrt. Die Tür des
zweistufigen Portals ist mit bronzenen
Türklopfern versehen, die Löwenköp-
fe darstellen (1430). Auch das Wap-
pen der Kaufleute (zugleich das kleine
Wappen Tallinns) ziert bis heute das
Haus: ein weißes Kreuz auf rotem Un-
tergrund. Die ursprünglich rechtecki-
gen Fenster im Hochparterre wurden
im 19. Jahrhundert mit Spitzbögen ver-
sehen.
Der Große Gildensaal im Inneren
mit seinem Kreuzgratgewölbe und
sechseckigen Pfeilern ist ebenfalls
weitgehend erhalten geblieben. Die
Weitere Gildehäuser
Wenige Meter weiter befinden sich
auf der gegenüberliegenden Seite der
Pikk-Straße eng beieinander weitere
Gildehäuser, das der Kanuti-Gilde, der
Olai-Gilde und der Bruderschaft der
Schwarzhäupter. Zuvor lohnt sich je-
doch ein Blick auf das Jugendstilhaus
(Nr. 18), das mit Drachen und barbusi-
gen Schönheiten geschmückt ist. Ge-
genüber, am Giebel eines weiteren Ju-
gendstilhauses (Pikk 21-25), gleich
gegenüber der Kanuti-Gilde, befindet
sich eine Figur, die einen durch ein
Monokel blickenden Herren darstellt.
Um ihn ranken sich diverse Legenden,
so erzählt man sich, dass es den ehe-
maligen Besitzer des Hauses darstellt,
der heimlich eine hübsche Frau im ge-
genüberliegenden Gebäude beobach-
tete.
Das Haus der Kanuti-Gilde (Pikk 20,
auch: Handwerkergilde) diente Gold-
schmieden, Schustern, Bäckern, Hut-
machern und anderen angesehenen
Handwerkern als Sitz. Das heutige Ge-
 
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