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Burgen
Außerhalb der Städte sind es vor al-
lem die zahlreichen Herrenhäuser, die
Burgen der Kreuzritter und die Kir-
chen, die Touristen anziehen. Stattli-
che, sehr gut erhaltene Burgen findet
man in der an Russland grenzenden
Stadt Narva sowie in der Hauptstadt
der Insel Saaremaa (Ösel), Kuressaa-
re (Arensburg). Es handelt sich dabei
um kastellartige Anlagen, die zum Teil
gleichzeitig als Kloster und Wehranla-
ge dienten. Auch in Rakvere (Wesen-
berg), Haapsalu (Hapsal), Viljandi
(Fellin), Põltsamaa (Oberpahlen) und
Paide (Weißenstein) können Burgen
der Ordensritter besucht werden, vie-
lerorts zieren bis heute Burgruinen die
Landschaft.
Besuch abstatten. Auf dem Lande
dienten zahlreiche Kirchen auch zu
Verteidigungszwecken. Auf der Insel
Ruhnu ist eine barocke Holzkirche er-
halten geblieben.
Gutshöfe
Nachdem im Nordischen Krieg zahl-
reiche Rittergüter und Gutshäuser der
deutschen Oberschicht zerstört wur-
den, entstanden ab Mitte des 18. Jahr-
hunderts zahlreiche neue Gutshöfe,
oft stattliche Anlagen mit einem zen-
tralen Herrenhaus und sehenswerten
Nebengebäuden, um die hübsche
Parks angelegt wurden. Leider ist heu-
te nur noch etwa ein Drittel der ur-
sprünglich über 1200 Gutshöfe erhal-
ten, von anderen sind noch Ruinen zu
sehen. Der Niedergang der Herren-
häuser begann mit der Landreform
während der ersten Estnischen Repu-
blik, als viele Deutsch-Balten ihren Be-
sitz verloren. Zu Sowjetzeiten waren
die ehemaligen Sitze der Baltendeut-
schen den neuen Herrschern ein Dorn
im Auge. Viele Häuser wurden be-
wusst dem Verfall preisgegeben, ande-
re überlebten nur, weil sie zu Kol-
chosen, Lagerhallen, Schulen oder Al-
tenheimen umfunktioniert wurden.
Glücklicherweise konnten viele im
Laufe der letzten beiden Jahrzehnte
restauriert werden. Etwa hundert
Gutshöfe sind hervorragend renoviert,
die meisten davon stehen Besuchern
heute als Museen (z.B. der Gutshof
Palmse) oder Hotels (z.B. Kalvi, San-
gaste) offen, andere dienen nach wie
vor als Schulen, Verwaltungsgebäude
oder Altenheime.
Kirchen
Unter den unzähligen mittelalterli-
chen Kirchen, die oftmals im Laufe der
vielen Kriege zerstört und später wie-
der aufgebaut wurden, ist vor allem
die Kirche Karja auf der Insel Saa-
remaa hervorzuheben. Mittelalterliche
Fresken und bemerkenswerte Stein-
skulpturen schmücken das Innere der
gotischen Kirche. Beachtung verdie-
nen auch die Terrakotten der bereits
erwähnten Johanniskirche in Tartu. In
der Hauptstadt sollte man auf jeden
Fall der Domkirche, der Heiligen-
geistkirche und der Olaikirche einen
Jugendstil-Herrenhaus Taagepera
 
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