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(„Piiririik“) wurde auch ins Deutsche
übersetzt.
Einige Bücher estnischer Schriftstel-
ler wurden zu DDR-Zeiten in Deutsch
aufgelegt und sind zum Teil noch in
Antiquariaten erhältlich, zum Beispiel
die Kurzgeschichten der Zwillingsbrü-
der Jüri und Ülo Tuulik (geb. 1940).
Andere wurden seit der Unabhängig-
keit publiziert, darunter die Werke von
Kross, Maimu Berg (geb. 1945), Luik
und Ervin Õunapuu (geb. 1956).
Eine Auswahl der ins Deutsche über-
setzten Werke findet sich in den Lite-
raturtipps im Anhang.
seine Heimat, um der heranrückenden
Sowjetarmee zu entfliehen. Bereits als
Kind hatte er mehrere Instrumente er-
lernt und eine Ausbildung bei Heino
Eller an der Tartuer Musikschule ge-
nossen. Er war nicht nur als Kompo-
nist, sondern zunächst als Dirigent
tätig. 1961 erhielt er die schwedische
Staatsbürgerschaft und lebte bis zu
seinem Tod in Schweden. Er schuf Sin-
fonien, Sonaten, Ballette, Opern sowie
einige Elegien und Chorwerke. Be-
kannte Zeitgenossen Tubins waren der
oben erwähnte Heino Eller (1887-
1970) sowie Mart Saar (1882-1963).
Einer der größten zeitgenössischen
Komponisten ist der in Deutschland le-
bende und international bekannte Ar-
vo Pärt (geb. 1935). Wer sich nicht für
klassische Musik interessiert, die Pärt
gekonnt mit neuen Klängen kombi-
niert, ist vielleicht trotzdem schon ein-
mal in den Genuss gekommen, seine
Werke zu hören: Einige Filmemacher
griffen auf seine Musik zurück, etwa
Tom Tykwer für den Film „Winterschlä-
fer“ oder Michael Moore in „Fahren-
heit 9/11“. Bereits im Alter von 14 Jah-
ren schrieb Pärt, der später am Konser-
vatorium in Tallinn studierte, seine ers-
te Komposition.
Auch Veljo Tormis (geb. 1930) ge-
hört, ebenso wie Erkki-Sven Tüür (geb.
1959) und Lepo Sumera (1950-2000)
zu den bekannten Komponisten des
Landes. Insgesamt zählt der estnische
Komponistenverband rund 90 Mit-
glieder.
Es sind nicht zuletzt estnische Diri-
genten, die die Werke jener Schöpfer
aufgreifen. So widmete sich der in den
Musik
Im Land der Sängerfeste (siehe „Tradi-
tionen und Bräuche“), dessen musika-
lische Wurzeln bis zu Runengesängen
aus dem ersten Jahrtausend v. Chr. zu-
rückreichen, spielt Musik eine wichti-
ge Rolle. Als Begründer der estnischen
Sinfoniemusik gilt der von der Insel
Hiiumaa stammende Komponist Ru-
dolf Tobias (1873-1918). Er absolvier-
te seine Musikausbildung in St. Peters-
burg, bevor er in Berlin als Musiker ar-
beitete. In seinen oftmals dramati-
schen Stücken verarbeitete er zahlrei-
che Motive aus estnischen Legenden
und Erzählungen, jedoch wurde sein
Talent zu Lebzeiten im Land nicht aus-
reichend erkannt.
Eduard Tubin (1905-82) wird oft zu
den schwedischen Komponisten ge-
zählt, ist aber gebürtiger Este. Er ver-
ließ während des Zweiten Weltkriegs
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