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Bevölkerung
als Balten zu bezeichnen, so ist dies
im Falle der Esten eigentlich nicht rich-
tig. Im Gegensatz zu Lettisch und Li-
tauisch ist das Estnische nämlich keine
baltische, sondern eine finno-ugrische
Sprache, die überhaupt nicht mit den
vorgenannten verwandt ist. Auch aus
kulturellen und historischen Gründen
sehen die Esten selbst sich nicht als
Balten (siehe auch Kapitel „Reisetipps
A-Z“ unter „Sprache“ und „Verhal-
tenstipps“).
Vergleicht man Estland mit anderen
Ländern Europas, so stellen die Esten
zahlenmäßig ein recht kleines Volk
dar: 1,34 Millionen Menschen woh-
nen in dem nordbaltischen Land. Die
Bevölkerungsdichte ist mit nur 30 Ein-
wohnern pro Quadratkilometer ent-
sprechend gering. Knapp 900.000 Ein-
wohner leben in Städten, ein knappes
Drittel der gesamten Bevölkerung
wohnt in der Hauptstadt Tallinn.
Auch wenn Estland geografisch zum
Baltikum gehört und es sich eingebür-
gert hat, die Völker aller drei Länder
Religion
Vom 16. Jahrhundert bis zum Zweiten
Weltkrieg spielte die evangelisch-lu-
therische Kirche in Estland eine be-
deutende Rolle. Während bis zur Sow-
jetzeit, in der öffentliche religiöse Akti-
vitäten und Bekundungen untersagt
wurden, der überwiegende Teil der
Esten dem protestantischen Glauben
anhing, ist heutzutage die Mehrheit
der Bevölkerung konfessionslos. We-
niger als ein Drittel ist Mitglied einer
christlichen Kirche. Umfragen zufolge
hängen etwa 180.000 Menschen dem
lutherischen Glauben, gut 170.000
dem orthodoxen Glauben an. Zu Letz-
teren zählt vor allem der russischspra-
chige Teil der Bevölkerung, doch es
gibt auch eine Estnische Apostolische
Orthodoxe Kirche. Nur rund 3500
Menschen sind römisch-katholisch,
ein wenig mehr gehören den Zeugen
Jehovas an und geschätzte 6000 sind
Baptisten. Die jüdische Gemeinde
zählt rund 3000 Mitglieder, außerdem
gibt es kleine islamische und buddhis-
tische Gemeinden.
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