Image Processing Reference
In-Depth Information
6.4.1 Lösen einer partiellen Differentialgleichung
Eine erste, sehr simple Idee zur numerischen Lösung einer zu F assoziierten Euler-
Lagrange-Gleichung ist in der Tatsache motiviert, dass diese häufig eine nichtlineare
partielle Differentialgleichung darstellt:
G x , u
) =
2 u
(
)
(
)
(
x
,
u
x
,
x
0in
Ω
(6.79)
R d
S d×d
mit G :
. Das
Nullsetzen der rechten Seite lässt sich damit als Suche nach einem stationären Punkt der
durch den Differentialoperator G induzierten Skalenraumanalyse interpretieren. Man
führt also einen Skalenparameter t
Ω ×
×
×
R sowie entsprechenden Randbedingungen auf
Ω
R
0 ein und betrachtet
G x , u
(
)
) in
u
t , x
2 u
=
(
)
(
)
(
]
∞[ × Ω
(
)=
(
)
t , x
,
u
t , x
,
t , x
0,
,
u
0, x
f
x
in
(6.80)
t
mit einem beliebigen Anfangswert f :
Ω
R sowie Randbedingungen auf
[
0,
[ × Ω
.
u
(
· )
Nimmt man an, die Gleichung (6.80) ist lösbar und
t ,
0 für t
(beides in ei-
t
nem geeignetem Sinn), so liefert die Lösung u
0
eine Approximation an eine Lösung von (6.79). Die Gleichung (6.80) kann nun diskre-
tisiert und mit einer in Abschnitt 5.4 vorgestellten Methode numerisch gelöst werden,
zum Beispiel durch Finite-Differenzen-Approximation und einem semi-impliziten Zeit-
schrittverfahren. Dabei iteriert man das Verfahren solange, bis die Differenz zwei auf-
einanderfolgender Schritte hinreichend klein ist (was einer „kleinen“ diskreten Zeita-
bleitung entspricht).
(
T ,
· )
für ein entsprechend großes T
>
Beispiel 6.130 (Variationelles Entrauschen)
Die Euler-Lagrange-Gleichung (6.40) zu der Minimierungsaufgabe
1
q
+ p
u 0
q d x
p d x
min
Ω |
u
|
Ω |∇
u
|
∈L q
u
(Ω)
in Anwendungsbeispiel 6.94 stellt eine nichtlineare elliptische Gleichung dar. Ihre insta-
tionäre Version lautet, mit Anfangswert f
u 0 ,
=
div
u
u
p
2
u 0
q
2
u 0
t
|∇
|
= |
|
(
)
]
∞[ × Ω
u
u
u
in
0,
p
2
|∇
|
· ν =
]
∞[ × ∂ Ω
u
u
0
auf
0,
u 0
u
(
0,
· )=
in
Ω
,
was einer nichtlinearen Diffusionsgleichung (mit nichtlinearem Term nullter Ordnung)
entspricht. Diese kann man mit den Methoden aus Unterabschnitt 5.4.1 numerisch be-
handeln. Wählt man eine Ortsschrittweite h
>
0, eine Zeitschrittweite
τ >
0, bezeichnet
mit U n die diskrete Lösung zum Zeitpunkt n
(mit U 0 den diskreten verrauschten Da-
ten), diskretisiert weiterhin den Diffusionskoeffizienten
τ
p
2
|∇
u
|
durch
|∇
p− 2
2
2
| i ± 1, j + |∇
| i , j
= (
)
+ (
)
U
U
U i + 1, j
U i , j
U i , j + 1
U i , j
2
i , j
(
)
=
|∇
|
A
U
,
U
,
1
2 , j
2
h 2
h 2
 
Search WWH ::




Custom Search