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Den Beweis kann man durch Einsatz bekannter Techniken erbringen (siehe Übungsauf-
gabe 6.33).
Es sei bemerkt, dass in der Literatur die Gleichung (6.52) häufig als Definition der
Totalvariation verwendet wird. Da letztere auch den Wert
annehmen kann, benutzen
wir im Folgenden TV für allgemeine Funktionen in L q
(Ω)
. Ist allerdings klar, dass
u
, R d
M ( Ω
)
existiert, so schreiben wir auch gleichbedeutend
u
M .
Beispiel 6.104 (Totalvariation für spezielle Funktionenklassen)
1.
Sobolew-Funktionen
Wie schon erwähnt hat jedes Element u
H 1,1
, R d
( Ω )
einen Gradienten in
M ( Ω
)
M = Ω |∇
d . Damit gilt:
mit
(
u
) M =(
u
) L 1 L
u
u
|
d x .
2.
Charakteristische Funktionen
Es sei
Ω ein beschränktes Lipschitz-Teilgebiet von
= χ Ω . Dann gilt für
Ω
und u
, R d
ϕ ∈D ( Ω
)
mit
ϕ
1 mit dem Gaußschen Integralsatz (Satz 2.81):
d
1 .
u div
ϕ
d x
=
div
ϕ
d x
=
Ω ϕ · ν
d
H
Ω
Ω
d
1
Ω , dieses Maß ist in
, R d
Damit entspricht
u
= ν H
M ( Ω
)
enthalten, denn
Ω und es gilt
, R d
d
1 -integrierbar auf
für alle
ϕ ∈C 0 ( Ω
)
ist
ϕ · ν H
1 H
( Ω ) ϕ ,
d
d
1
Ω ϕ · ν
d
H
) und die Behauptung folgt aus dem Satz von Riesz-Markow
(Satz 2.62). Wir sehen auch, dass
, R d
∈C 0
also
u
d
1
( Ω )
gelten muss, in der Tat
herrscht sogar Gleichheit (siehe Übungsaufgabe 6.36), also TV
u
M H
d
1
( Ω )
(
)=H
.
Die Totalvariation von charakteristischen Funktionen von Lipschitz-Teilgebieten
entspricht damit deren Umfang. Dies motiviert folgende Verallgemeinerung des
Umfangs (englisch Perimeter ) auf messbare
u
Ω Ω
:
)=
( χ Ω )
Per
TV
.
Beschränkte Lipschitz-Teilgebiete haben in diesem Sinn einen endlichen Umfang.
Das Studium der Mengen
Ω mit endlichen Umfang, führt auf das Studium der
sogenannten Caccioppoli-Mengen , die eine weitere (jedoch geringfügige) Verallge-
meinerung darstellen.
3.
Stückweise glatte Funktionen
Es s ei u
L q
(Ω)
stückweise glatt, das heißt derart, dass
Ω
sich als Vereinigung
von
Ω k schreiben lässt mit paarweise disjunkten beschränkte n L ipschitz-Gebieten
Ω 1 ,...,
1, . . . , K gilt: u k
1
=
=
| Ω k ∈C
k )
Ω K und für jedes k
u
, das hei ßt u ein-
Ω k sei zu einer stetig differenzierbaren Funktion u k
geschränkt auf
Ω k fort-
setzbar. Wir wollen nun untersuchen, ob der schwache Gradient ein Radon-Maß
darstellt.
auf
 
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