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Beispiel 6.2 ( H 1 -Entfalten)
In Bemerkung 4.21 haben wir gesehen, dass sich Unschärfe, die durch lineare Faltung
entsteht, durch Division im Fourier-Raum rückgängig machen lässt. Diese Methode
führt aber schon bei visuell nicht wahrnehmbaren Störungen, wie zum Beispiel der 256-
Graustufen-Quantisierung, zu einer merklichen Einbuße in der Rekonstruktionsquali-
tät. Enthält das Bild u 0 noch zusätzlich Rauschen oder ist die Fouriertransformierte des
Kerns an vielen Stellen ungefähr Null, so ist eine Entfaltung auf diese Art nicht mehr
möglich.
Wir modellieren das De-blurring-Problem als Variationsproblem. Nimmt man an,
dass der Faltungskern k
bekannt ist und R d k d x
L 1
R d
L 2
R d
(
)
(
)
=
1 erfüllt, so
genügen die Daten und das Rauschen den Identitäten
u 0
u
u 0
u
=
+ η
η =
k
beziehungsweise
k .
u 0
u 0
Daher liegt es nahe, statt
Φ (
u
)
den Term
Φ (
u
k
)
in einer entsprechenden Mi-
nimierungsaufgabe zu betrachten. Dies ergibt, wählt man
Φ
und
Ψ
wie in Beispiel 6.1,
das Problem
1
2
+ 2
u 0
2 d x
2 d x .
R d |
(
) (
)(
) |
R d |∇
(
) |
min
x
u
k
x
u
x
(6.3)
∈H 1
( R d
u
)
Analog zu Beispiel 6.1 sieht man, diesmal mit dem Faltungssatz (Satz 4.27), dass dies
äquivalent ist zu
1
2
ξ + 2
R d |u 0
k
d /2
2 d
2
2 d
( ξ ) (
π )
( ξ )
u
( ξ ) |
R d |ξ|
|
u
( ξ ) |
min
2
ξ
,
H 1
( R d
u
)
welches wiederum mit einer punktweisen fast-überall Minimierung gelöst werden
kann. Rechnungen ergeben
u 0
k
d /2
( ξ )(
2
π )
( ξ )
u ( ξ )=
R d ,
für fast alle
ξ
|k
(
π )
d
( ξ ) |
2
+ λ|ξ|
2
2
deshalb ergibt sich die Lösung wieder aus einer Faltung, diesmal mit dem Kern
λ = F 1
.
k
u =
u 0
k
,
k
(6.4)
λ
|k
(
π )
d
|
2
+ λ|·|
2
2
und R d k d x
L 1
R d
L 2
R d
Wir bemerken, dass aufgrund der Annahmen k
(
)
(
)
=
1
L 2
R d
der Nenner stetig und von Null weg beschränkt ist und folglich k
λ
(
)
. Für
λ
0
k 1 punktweise, daher lässt sich die Faltung in gewisser
Weise auch als Regularisierung der Division durch
k
d /2
π ) −d /2
(
π )
λ (
geht
2
2
k auffassen, was einer „ex-
d /2
(
2
π )
akten“ Entfaltung entspricht.
Eine numerische Umsetzung geschieht analog zu Beispiel 6.1. In den Abbildun-
gen 6.2 und 6.3 ist das Ergebnis dieser Herangehensweise anhand eines Beispielbildes
zu sehen. Anders als in Bemerkung 4.21 wurde ein Faltungskern verwendet, dessen
 
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