Image Processing Reference
In-Depth Information
Die Fallunterscheidung in den Randpixeln können wir durch eine andere Notation um-
gehen: Wir stellen die Gleichung (5.21) nach u n +1
i , j
um und erhalten
u i , j + h 2 (
u n +1
i , j
u i +1, j +
u i− 1, j +
u i , j +1 +
u i , j− 1
4 u i , j )
=
.
Dies lässt sich durch eine diskrete Faltung wie in Abschnitt 3.3.3 darstellen:
010
1
+ h 2 u n
u n +1
u n
.
=
41
010
Das Elegante an dieser Formulierung: Die Randbedingung lässt sich einfach durch ei-
ne symmetrische Randfortsetzung realisieren. Zusammen mit dem Anfangswert u i , j =
u 0
können wir damit eine approximative Lösung u i , j iterativ für jedes
((
)
(
)
)
i
1
h ,
j
1
h
n berechnen.
Das entstandene Schema nennen wir explizit da die Werte von u n + 1 direkt aus den
Werten u n berechnet werden können. Dies liegt insbesondere daran, dass wir die Zeita-
bleitung
t u durch einen Vorwärtsdifferenzenquotienten berechnet haben. Nehmen wir
einen Rückwärtsdifferenzenquotienten, erhalten wir
u n− 1
i , j
u i , j
u i +1, j +
u i− 1, j +
u i , j +1 +
u i , j− 1
4 u i , j
=
h 2
τ
beziehungsweise
010
1
h 2 u n
u n
)=
u n− 1
(
41
010
(wieder mit symmetrischer Randfortsetzung um die Randwerte zu berücksichtigen).
Dies ist ein lineares Gleichungssystem für u n und wir nennen das Schema implizit .
Das einleitende Beispiel verdeutlicht ein einfaches Vorgehen zur Konstruktion von
numerischen Verfahren für Differentialgleichungen:
Approximiere die Zeitableitung durch Vorwärts- oder Rückwärtsdifferenzenquo-
tienten.
Approximiere die räumlichen Ableitungen durch geeignete Differenzenquotien-
ten und benutze symmetrische Randfortsetzung um die Randwerte zu berück-
sichtigen.
Löse die entstandene Gleichung nach u n + 1
auf.
Etwas abstrakter können wir die Lösung von partiellen Differentialgleichungen der
Form
t u
(
)= L (
)(
)
t , x
u
t , x
mit einem Differentialoperator
L
welcher nur auf die räumliche Variable x wirkt durch
Semidiskretisierung behandeln:
 
Search WWH ::




Custom Search