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Festhalle mit drei mächtigen Rund-
bögen auf hohen, stark gegliederten
Pfeilern. Die Medaillons an der Au-
ßenseite zeigen die sieben theologi-
schen Tugenden. Unter den Großher-
zögen wurde die Loggia zur Präsen-
tationshalle bildhauerischer Werke.
Zwei Löwen flankieren den Treppen-
aufgang. Unter dem linken Bogen tri-
umphiert der in Bronze gegossene
Perseus über die Meduse. Der rech-
te Bogen schützt die Marmorgruppe
„Raub der Sabinerinnen“ von Giam-
bologna (1583).
Den Palazzo Vecchio, eine Burg der
bürgerlichen Freiheiten, entwarf Ar-
nolfo di Cambio zwischen 1299 und
1314, Michelozzo baute ihn 1454
im Stil der Frührenaissance um. Wei-
tere Umbauten 1490 und 1593 ga-
ben ihm sein heutiges Aussehen. Für
den 94 m hohen Turm nutzte man die
Fundamente des Turmes des abge-
brochenen Palazzo Foraboschi, was
seine seitliche Lage erklärt. Unter-
halb des Wehrgangs sind die Wappen
der Toskana als Fresken zu sehen. Im
Palast wohnten die Medici nur kurze
Zeit. Sie zogen in den Palazzo Pitti um
und der Palazzo della Signoria erhielt
den Namen „Alter Palast“.
Im Inneren des Palastes sind die
Prachträume - die Quartieri Monu-
mentali - zu besichtigen. Man ge-
langt im Parterre in den mit weißem
und vergoldetem Stuck verzierten,
mit Fresken ausgestatteten Innen-
hof und in den Waffensaal, der ein-
zig erhaltene Raum des 14. Jh. In der
ersten Etage ist besonders der Salo-
ne dei Cinquecento (Saal der 500) zu
beachten, ein Saal mit über 1000 m²
Fläche für den Rat der Stadt. Seine
Decke schmücken allegorische Dar-
stellungen und Bilder aus dem Florenz
der Medici, die Wände Fresken mit
Schlachtenszenen. Von Michelangelo
stammt die Figur auf der anderen Sei-
te des Eingangs: „Genius des Sieges“
(1534). Direkt gegenüber erinnert
eine Plastik von Giambologna an den
Sieg über Pisa. Das Podest teilt den
Bereich ab, der als „Udienza“, als Au-
dienzsaal, genutzt wurde.
Auch in das Studiolo di Francesco I.
sollte man unbedingt einen Blick wer-
fen. Über 30 Künstler haben die fens-
terlose Studierkammer nach Plänen
Vasaris im Stil des Manierismus aus-
gestattet (1574). Vasari hat auch die
anschließenden Zimmer geplant und
einen Großteil ihrer Gemälde geschaf-
fen. Jeder Raum ist einem Medici zu-
geordnet, besonders prächtig ausge-
stattet ist der Saal für Papst Leo X.
In der zweiten Etage sollte man kei-
nesfalls das Gemälde „Allegorie der
Erde“ (Vasari, 1557) im Hauptsaal
des Quartiere degli Elementi versäu-
men. Die weiteren Räume tragen Göt-
ternamen (u. a. Herkules und Jupiter),
liegen direkt über den den einzelnen
Medici zugeordneten Zimmern der
Etage darunter und setzen so die Fürs-
tenfamilie gewollt in Beziehung zum
Olymp. Die anschließende Loggia des
Saturn erlaubt einen Blick über den
Arno zum Piazzale Michelangelo ï .
Jenseits der Sala dei Cinquecen-
to liegt das Quartiere di Eleonora di
Toledo, der ersten Frau Cosimos I.,
mit u. a. Schreib- und Speisezimmer,
Grünem Salon und einer intimen Ka-
pelle (1540 ausgemalt von Bronzi-
no). In der Sala dell'Udienza an der
nordwestlichen Ecke des Palastes
versammelten sich die Zunftobe-
ren. Die Kassettendecke schuf Giuli-
ano da Mariano (1476), die Fresken
Checchino Salviati (1548), eines sei-
ner Hauptwerke. Das Bildwerk der an-
schließenden Sala dei Gigli, des Lili-
ensaals, wird von dieser Pflanze do-
miniert. Das Fresko der hl. Zenobio,
 
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