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(u. a. Donatello, Michelozzo, Luca del-
la Robbia). Den bronzenen David in
der Gestalt des Merkurs ließ Dona-
tello 1430 im Auftrag von Cosimo de
Medici gießen, der David aus Marmor
entstand 1409 für den Dom. Die Be-
werbungsarbeiten von Ghiberti und
Brunelleschi für das Portal am Bat-
tistero di San Giovanni Ñ sind eben-
falls ausgestellt.
Im anschließenden „Islamischen
Saal“, dem ältesten Teil des Palastes,
ist die Sammlung der Medici aus dem
Nahen Osten untergebracht. Über den
Saal des Podestà mit der Sammlung
Danach folgt ein Saal mit Elfen-
beinschnitzereien vom 5. bis zum
17. Jahrhundert, darunter eine Arbeit
aus karolingischer Zeit, die die bei-
den Söhne Karls des Großen zeigt,
wie sie über die Falschgläubigkeit tri-
umphieren. Im zweiten Obergeschoss
finden sich die Säle für Verrocchio,
Giovanni und Andrea della Robbia
und die Barockskulpturen; des Wei-
teren eine Bronzeabteilung und die
Waffensammlung. Auch die Medail-
lensammlung der Medici sollte man
nicht versäumen.
μ Via del Proconsolo 4, Tel. 055 2388606,
www.polomuseale.firenze.it, tgl. 8.15-
13.50 Uhr, jeden 2. u. 4. Mo. u. 1., 3.,
5. So. im Monat geschl., Eintritt 4 €
Geschlechtertürme
Noch heute sind die Wohnburgen
im Stadtbild von Florenz zu entde-
cken, doch waren sie einstmals un-
gleich höher und mit mehr als 150
Stück weit zahlreicher. Bis zu 70 m
ragten sie im 11. Jh. auf, untereinan-
der mit Holzbrücken verbunden, auf
denen die Reichen über den Köpfen
der Armen lustwandeln und ihre Feh-
den austragen konnten. 1250 wurde
unter dem QSJNP QPQPMP der Rückbau
befohlen, größte erlaubte Höhe war
nun 50 Ellen (29 m). Das Volk war der
Streitereien zwischen den mächtigen
Familien in der Stadt und der Pfeil-
schüsse über den Gassen müde ge-
worden und sah die Türme als Sym-
bol für die dauernden Händel.
Ö BADIA FIORENTINA *
[N8]
Die ehemalige Reichsabtei besaß
einst mehr als 30 Landgüter, ent-
sprechend konnten die Benediktiner
ihre Lebenswelt gestalten.
Die Abtei mit Ursprung im Jahr 978
gehörte einst zu den reichsten Klös-
tern Italiens. Ihre Kirche wurde 1285
erbaut und Arnolfo di Cambio zuge-
schrieben. Der 70 m hohe, sechsecki-
ge Spitzturm entstand 1330 in roma-
nisch-gotischem Stil nach 20 Jahren
Bauzeit. Mehrere Umbauten veränder-
ten das als griechisches Kreuz konzi-
pierte Bethaus vollständig.
Im Inneren verdient die Holzdecke
von Matteo Segalonio (1625) einen
Blick. Das Hauptwerk der Anlage be-
findet sich im Eingangsbereich an
der Nordwand: „Die Marienerschei-
nung des hl. Bernhard“ von Filippino
Lippi (1486). Es gehört zu den her-
ausragenden Beispielen italienischer
Renaissancemalerei. Bernhard von
Clairvaux selbst war einer der wich-
tigsten Propagandisten der Kreuzzü-
ge ins Heilige Land.
des Franzosen Louis Carrand aus der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
gelangt man in die Cappella di Maria
Maddalena, ein Ort der Besinnung für
diejenigen, auf die im Innenhof der
Tod wartete, und mit optimistischen
Gemälden wie „Das Jüngste Gericht“
und „Inferno“ geschmückt.
 
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