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Õ MUSEO NAZIONALE
DEL BARGELLO ***
einen, die anderen, dass er in einem
unbekannten Haus in der Nähe das
Licht der Welt erblickte. Wie auch im-
mer, das Haus wurde Ende des 19. Jh.
„renoviert“, aber eigentlich komplett
neu errichtet. Ein Brand zur letzten
Jahrtausendwende führte zwangs-
läufig zu weiteren Veränderungen des
ursprünglichen Zustands.
Doch die Lage in den engen Gas-
sen, der intime Platz vor dem Haus
und die Sammlung zu Dantes Le-
ben lohnen den Besuch. Die Ausstel-
lung ist auf drei Etagen verteilt. In der
ersten wird seine Jugend beleuchtet,
in der zweiten die Zeit seines Exils
und in der dritten sind Gemälde und
Zeichnungen zu sehen.
μ Casa di Dante, Via Santa Margherita 1,
Tel. 055 219416, www.museocasadi
dante.it, tgl. 10-18 Uhr, Okt.-März
Di.-So. 10-17 Uhr, Eintritt 4 €
[N8]
Die Skulpturensammlung im Natio-
nalmuseum mit Werken von u. a. Mi-
chelangelo und Donatello ist eine der
schönsten der Welt. Eine Ticketreser-
vierung wird empfohlen.
Der Palast aus der Mitte des
13. Jahrhunderts war ursprünglich
Residenz des Stadtkommandanten
(Capitano del Popolo), Sitz des Bür-
germeisters (Podestà), des Gerichts-
rates und Gefängnis. Schließlich zog
1574 der Bargello ein - der Polizei-
hauptmann. Der Bau trägt mit Zinnen
und Wehrturm seine Bestimmung als
Sitz der Macht klar nach außen.
Seit 1865 beherbergt der Palaz-
zo auf drei Etagen das Nationalmu-
seum. Vom Eingang gelangt man in
den ehemaligen Waffensaal, in dem
die Michelangelo-Sammlung und
Skulpturen aus dem 16. Jh. stehen.
Man beachte Michelangelos „Bac-
chus“ aus Marmor (1496/97). Meis-
terhafter lässt sich Trunkenheit nicht
darstellen, eine Hand Halt suchend,
die andere doch wieder für einen
Schluck erhoben, ein Antlitz voller Un-
verständnis. Weitere Werke: „David-
Apoll“ (1532) und „Brutus“ (1540),
eine Büste, die Lorenzino, den Mör-
der Alessandro de Medicis, zeigt.
Im gotischen cortile, dem Innen-
hof mit Arkaden und einem achtecki-
gen Brunnen, fanden Hinrichtungen
statt, wenn man eine öffentliche Exe-
kution vermeiden wollte. Eine Treppe
führt hinauf zur Loggia Verone, einst
waren die Bögen vermauert und der
ganze Bereich bestand aus Gefäng-
niszellen. Hier stehen vornehmlich
Werke von Giambologna aus dem
16. Jahrhundert. Von der Loggia geht
es in den Donatello-Saal mit Wer-
ken aus dem frühen 15. Jahrhundert
Ô KASTANIENTURM
(TORRE DELLA CASTAGNA) * [N8]
Im Torre della Castagna versammel-
ten sich 1282 erstmals die Zunftvor-
steher der Stadt (Priori delle Arte), er
gilt somit als erstes Rathaus in Flo-
renz. Auf quadratischem Grundriss
erhebt sich das schlanke Bauwerk
aus rohbehauenen Steinen über die
umliegenden Gassen. 1921 erhielt
der Turm sein mittelalterliches Antlitz
zurück, der meterdicke Kulturschutt
der Stadt macht die erste Etage nun
zum Parterre.
In der Bar Alighieri (s. S. 31) hinter
der Casa di Dante sitzt man tagsüber
an einem kleinen Platz, von dem aus
man die Kutschen (s. S. 108) durch
die enge Gasse fegen sehen kann.
 
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