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Ñ TAUFKIRCHE SAN
GIOVANNI (BATTISTERO DI
SAN GIOVANNI) ***
und die Israeliten, Josua vor Jericho,
David und die Philister und schließlich
die Königin von Saba bei Salomon.
Im Inneren beeindruckt das Mosa-
ik in der 26 m übergreifenden, acht-
eckigen Kuppel, ein Werk des Andrea
Tafi (um 1320). Im obersten Ring ist
Christus zwischen den Engelchören
zu sehen, im Osten über dem Chor
ein kolossaler Christus als Welten-
richter, beidseits Paradies und Hölle
und in den verbleibenden Feldern Ge-
schichten aus der Bibel.
Bei der Apsis steht das Grabmal für
Papst Johannes XXIII., seine liegende
Figur goss Donatello 1428 in Bronze.
Der auf dem Konstanzer Konzil ab-
gesetzte Gegenpapst bestellte einst
die Medici als Bankiers der Kurie und
sorgte für deren Reichtum. Die Wel-
len- und Kreisornamente des Boden-
mosaiks dienten der aufstrebenden
Seidenindustrie als Vorlagen ihrer
Muster, vor dem Ostportal sind die
Tierkreiszeichen eingelassen.
[N8]
Die Taufkirche Johannes' des Täufers
vor dem Hauptportal des Domes ist
wegen der prächtigen Bronzeportale
fast immer von Menschen umlagert.
Das achteckige Baptisterium, als
Kuppelbau ausgeführt, geht auf das
6. Jh. zurück, wurde zu Beginn des
13. Jh. umgebaut und erhielt in den
folgenden Jahren das heutige Aus-
sehen. Das bronzene Südportal mo-
dellierte Andrea Pisano 1336. In 28
Feldern ist die Lebensgeschichte Jo-
hannes' erzählt, die in Allegorien
dargestellten Tugenden folgen den
künstlerischen Ideen Giottos.
Für das Nordportal hatte die Stadt-
regierung 1402 einen Wettbewerb
ausgeschrieben. Lorenzo Ghiberti
gewann mit seiner Probearbeit „Ab-
rahams Opfer“ gegen Brunelleschi.
Wieder in 28 Feldern zeigen die Re-
liefs die Geschichte Jesu, Darstellun-
gen der Evangelisten und Kirchenleh-
rer. Im Gegensatz zum Südportal sind
Kunst und Technik schon weiter ent-
wickelt und zeigen eine eher erzäh-
lende Kompositionsweise.
Bedeutendstes Portal ist die Porta
del Paradiso (Paradiespforte) nach
Osten hin, die ebenfalls von Ghiber-
ti gestaltet wurde (1452). Sie ist das
berühmteste Bronzeportal ganz Itali-
ens. Wie Gemälde, mit tiefer Perspek-
tive und Naturtreue, wirken die zehn
Platten auf den Betrachter und be-
richten von biblischen Ereignissen,
wobei immer mehrere Themen genial
in einem Feld zusammengefasst sind:
die Erschaffung Adams und Evas und
der Sündenfall, Kain und Abel, No-
ahs Dankopfer und Trunkenheit, die
drei Erzengel bei Abraham, Jakob und
Esau, Josef und seine Brüder, Moses
 
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