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Unter der Bibliothek ist das Kir-
chenschatz-Museum untergebracht,
eine Sammlung sakraler Gegenstän-
de vom 14. bis zum 19. Jh. Wertvolls-
ter Teil der Ausstellung: ein Chris-
tus aus Silber von Michelozzo, 1444
als Teil eines Kruzifixes für Cosimo I.
geschaffen.
μ Chiesa San Lorenzo, Museo del Tesoro
und Biblioteca Laurenziana, Piazza San
Lorenzo, Tel. 055 2645184, www.opera
medicealaurenziana.it; Kirche: Mo.-Sa.
10-17 Uhr, So. 13-17 Uhr, Bibliothek:
derzeit wegen Renovierung geschlossen,
Kassenschluss jeweils 30 Min. vor Ende,
Eintritt 3,50 € (Kirche mit Museo del
Tesoro), 3 € (Bibliothek), Kombiticket 6 €
μ Messen: Mo.-Sa. 9.30 u. 18 Uhr, So.
9.30, 11 u. 18 Uhr
sollte sich die Kapelle zum Hauptchor
von San Lorenzo öffnen, was die Kir-
che zum Eingangsbereich des Mau-
soleums degradiert hätte, dann aber
beschränkte man sich auf die kost-
bare Innenausstattung. Die Dekora-
tion des Altars in der aufwendigen
Pietra-dura-Technik (Mosaike aus
Halbedelsteinen) wurde erst 1939
fertig. Sechs Granitsarkophage ste-
hen in den Nischen unter der 59 m
hohen Kuppel, die Pietro Benvenuti
von 1828 bis 1838 klassizistisch in
leuchtenden Farben ausmalte. Am
Sockel sind 16 Mosaikwappen tos-
kanischer Städte angebracht. Über
zweien der Särge wachen Bronzesta-
tuen: Cosimo II. und Ferdinando I.
Die Neue Sakristei (Sagrestia Nuo-
va) schuf Michelangelo zwischen
1520 und 1534 als nach der Alten
Sakristei zweite Grabkapelle der Me-
dici. Michelangelo übernahm Brunel-
leschis Grundkozept der Alten Sakris-
tei, änderte sie aber ab, um ein Ma-
ximum an Wirkung für die von ihm
vorgesehene Innenausstattung zu
erzielen. Den Auftrag erteilte Papst
Leo X. für die Grabstellen von Loren-
zo II., seines Sohnes Giuliano, En-
kels Lorenzo und Bruders Giuliano.
Den viereckigen Raum mit zentraler
Kuppel beleben Nischen, Pilaster und
Tabernakel.
Michelangelo schuf zwei fürsten-
herrliche Grabstätten mit beispiel-
hafter plastischer Gestaltung (für
Sohn Giuliano und Enkel Lorenzo). Er
meißelte die Skulpturen 14 Jahre und
wurde doch nicht fertig. Auf den Bö-
gen der Sarkophage lagern allegori-
sche Tageszeiten, hingeflossen und
mit prächtigen Körpern. In den mitt-
leren Nischen darüber sitzen die ide-
alisierten Gestalten der Begrabenen.
Giulianos Grab zeigt die Nacht - in
sich selbst gekehrt, unendlich müde
Í MEDICI-KAPELLEN
(MUSEO DELLE CAPPELLE
MEDICEE) **
[M7]
Das prächtige Mausoleum wurde er-
baut, als die Medici in den Fürsten-
stand aufstiegen und hierfür ein pas-
sendes Familiendenkmal bestellten -
Edelsteine waren das Mindeste.
Eigentlich zum Komplex von San
Lorenzo gehörig, hat man zwei Grab-
kapellen als eigenes Museum organi-
siert, das von der Rückseite der Kir-
che zu betreten ist. Wenn auch die
Alte Sakristei in San Lorenzo als Me-
dici-Kapelle bezeichnet wird, besteht
das Museum doch nur aus den bei-
den nach ihr errichteten Kapellen.
Man erreicht sie über die Krypta, in
der die sterblichen Überreste von fast
50 (nur) bürgerlichen Medici liegen.
Über eine Treppe geht es hinauf in
die Cappella dei Principe, die Fürs-
tenkapelle. 1605 vergaben die Me-
dici den Auftrag für den Bau der Ka-
pelle, fertig wurde das Bauwerk aber
erst 350 Jahre später. Ursprünglich
 
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