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für den düsteren Innenraum. Es ent-
stand eine dreischiffige Säulenbasili-
ka mit Arkaden, Kreuzgewölben und
nach antiken Vorbildern dekorierte
Seitenkapellen.
Zwischen den letzten Säulenpaa-
ren vor dem Hauptchor sind die be-
rühmten Kanzeln mit Bronzereliefs
aus der Werkstatt Donatellos zu se-
hen: ausdrucksvolle Darstellungen
der Leidensgeschichte. Direkt vor
dem Hauptchor ist im Boden die run-
de Grabplatte für Cosimo de Medici
eingelassen, in der Gruft wurde auch
Donatello beigesetzt.
Über das linke Querschiff gelangt
man in die Alte Sakristei (Sagrestia
Vecchia), eines der stimmigsten Wer-
ke Brunelleschis, das er als quadrati-
schen Zentralraum mit zwölfseitiger
Fächerkuppel gestaltete, bekrönt von
einer Tempellaterne. Donatello führ-
te die Stuckdekoration aus (die vier
Evangelisten und die Geschichte Jo-
hannes' des Evangelisten) und zeich-
nete für die Bronzetüren verantwort-
lich, auf denen er Märtyrer, Apostel
und Evangelisten paarweise und voll
Bewegung zeigt. Die Sakristei erfüll-
te eine Doppelfunktion und ist auch
Mausoleum für diverse Medici (da-
runter die Söhne Cosimos). Das De-
ckenfresko zeigt einen Sternenhim-
mel, wie er am 5. Juli 1422 über Flo-
renz zu sehen war.
In die Biblioteca Laurenziana ge-
langt man von außen durch ein Tor
links der Hauptfassade, dann über
den Kreuzgang und eine Freitrep-
pe im Vestibül. Das Gebäude der Bi-
bliothek errichtete Michelangelo
ab 1524 für die Büchersammlung
von Giulio de Medici bzw. Papst Cle-
mens VII. Giulio hat damit seine Kost-
barkeiten der Buchkunst der Öffent-
lichkeit zugänglich gemacht, insge-
samt 10.000 Bände, darunter ein
Mercato San Lorenzo
Auf der Piazza San Lorenzo und in
der Via dell'Ariento [M7] stehen die
Marktkarren dicht an dicht und bilden
ein Spalier, durch das sich kaufwilli-
ge Touristen schleusen. Nur eines ist
dort sicher: Handelt es sich um Quali-
tätsware, so sind die Preise sensatio-
nell niedrig, wenn nicht, viel zu hoch.
Leder ist im Angebot, Sonnenbrillen,
Souvenirs, Schals und vieles mehr,
was man - vielleicht - benötigt.
Manuskript Vergils aus dem 5. Jh.,
Rechtsvorschriften aus dem 6. Jh.,
Handschriften von Dante, Boccaccio
und Petrarca. Die Bibliothek ist das
bedeutendste Bauwerk des Über-
gangs von Renaissance zu Barock,
mit ihm hat der alternde Michelange-
lo eine ganze Epoche geprägt - den
Manierismus.
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