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1970er/1980er-Jahre Das „Monster von
Florenz“ meuchelt auf brutalste Weise
in der Stadt und ihrer Umgebung acht
Liebespaare.
1982 Die Altstadt von Florenz wird
UNESCO-Weltkulturerbe.
1993 Am 27. Mai kommt es in der Nähe der
Uffizien ä zu einem verheerenden Auto-
bombenattentat, bei dem fünf Menschen
sterben und mehrere Dutzend verletzt wer-
den. Die Ausführung wird der Cosa Nostra
zugeschrieben, die im selben Jahr zahlrei-
che weitere Attentate begeht.
2004 Florenz zeigt - im Gegensatz zum rest-
lichen Land - seine linkspolitische Traditi-
on, indem es erneut den Linksdemokraten
Leonardo Domenici mit überwältigender
Mehrheit zum Bürgermeister wählt.
2010 Im Rahmen eines Verkehrsberuhi-
gungsplans wird die erste von drei ge-
planten Trambahnlinien quer durch die
Stadt in Betrieb genommen.
Ansturm entgegenzustemmen und
den Besuchern das Leben so ange-
nehm wie möglich zu machen.
Man täte der Stadt aber Unrecht,
wenn man sie nur mit Kunst und Kul-
tur identifizierte. Sobald man das his-
torische Zentrum verlässt, betritt man
eine moderne Stadt mit jeglicher Infra-
struktur, die notwendig ist, um die Re-
gion Toskana zu verwalten. Besonders
die Viertel im Nordosten der Altstadt
sind von der Administration geprägt.
Im 20. Jh. verfiel Florenz lange Zeit
und zusehends, man lebte von der
Substanz. Dann kam 1981 in Florenz
das Internationale Komitee für His-
torische Gärten zusammen und be-
schloss die Charta von Florenz zur
Konservierung von schützenswerten
Parks, 1982 wurde die Innenstadt
zum UNESCO-Weltkulturerbe. Nun be-
sann man sich auf seinen kulturellen
Besitz und rege Bautätigkeit mit einer
feinfühligen Sanierung setzte ein.
Ein Problem sind die Kosten der
Sanierung der Altbausubstanz. Es
ist nicht das Problem, dass kein
Geld vorhanden wäre. Die Renovie-
rung von Wohnhäusern sorgt jedoch
für einen Strukturwandel in der Alt-
stadt. Alteingesessene Familien kön-
nen sich die Mieten nach der Sanie-
rung nicht mehr leisten und werden
in günstigere Wohnungen am Stadt-
rand abgedrängt, der historische
Kern entvölkert sich als traditionel-
le Wohngegend zunehmend. Vermö-
gende Ausländer kaufen oder mieten
sich ein, luxuriöse Hotels und hoch-
herrschaftliche Privatpensionen, Lä-
den und Büros entstehen.
Doch das Erbe von Florenz besteht
nicht nur aus heute bestens erneuer-
ten Steinen. Die Tradition des Streits,
angelegt in den andauernden Zwistig-
keiten der Adelsfamilien, findet noch
heute in den Kommunikationsformen
LEBEN IN DER STADT
Hauptstadt der herrlichen Toskana,
Weltkulturerbe, bestes Klima, ausge-
zeichnete Küche, berühmte Weine -
für die Florentiner gibt es viele Grün-
de, ihre Stadt von ganzem Herzen zu
lieben. Als polyglotte Menschen tei-
len sie gerecht mit den Besuchern
aus aller Welt und seit Jahrhunder-
ten kommt die intellektuelle Elite Eu-
ropas auf eine Stippvisite vorbei.
370.000 Menschen leben heute in
der Stadt, fast 60.000 Betten stehen
Touristen zur Verfügung und jedes
Jahr zählt die Fremdenverkehrsindus-
trie mehr als zehn Millionen Übernach-
tungen. Im Juli und August, wenn viele
Florentiner ans Meer ziehen, kann es
schon einmal vorkommen, dass sich
mehr Touristen in der Stadt aufhalten
als angestammte Bewohner. Und wer
bleibt, hat nur einen Grund: sich dem
 
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