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lebt, dass der Fahrer das Ziel nur vage
kannte und dann im Kreis gefahren ist.
Auch fehlendes Benzin hat schon mei-
ne Abenteuerlust auf eine harte Probe
gestellt.
Sammeltaxis heißen maquinas , für
die meist alte Amischlitten benutzt
werden. Sie halten auf Zuruf und es
kann sein, dass schon drei weitere
Fahrgäste im Wagen sind, wenn man
selbst einsteigt. Im Film „Das Leben,
ein Pfeifen“ (La vida es silbar) wurde
die maquina zum running gag, da
natürlich immer schon bestimmte Per-
sonen im Wagen saßen, wenn einer
der Hauptdarsteller zustieg.
Da ein Facharbeiter umgerechnet im
Monat etwa 15 CUC verdient, versu-
chen sich viele findige Cubaner mit
ihren Privatwagen als Taxifahrer. Hier-
bei muss man sich jedes Mal genau
überlegen, ob man den cubanischen
Staat unterstützen möchte und sein
Geld einem staatlichen Taxifahrer gibt,
das dann der Allgemeinheit durch die
höheren Staatseinnahmen zu Gute
kommt, oder ob man einem Privat-
mann einen halben Monatslohn spen-
dieren möchte.
Es gibt immer wieder Touristen, die
auf diese Art Geld sparen wollen. Sie
einigen sich mit dem selbsternannten
Taxifahrer auf eine legale Begründung
der Fahrt. Die häufigste Konstruktion
lautet: „Der Fahrer ist ein Freund von
mir und wir besuchen einen gemein-
samen Bekannten.“ (Dazu muss man
dann die Namen der Bekannten und
alle anderen Daten auswendig lernen,
damit man bei einer Polizeikontrolle
überzeugend antworten kann.)
Mietwagen
Das Reisen mit einem Leihwagen auf
Cuba ist, verglichen mit anderen Län-
dern Lateinamerikas, ziemlich pro-
blemlos (siehe auch „Auto fahren“).
Um einen Wagen zu mieten, braucht
man einen Reisepass und mindestens
den EU-Führerschein. Außerdem muss
man 21 Jahre oder älter sein. Die meis-
ten Vermieter akzeptieren als Sicher-
heit einen Blanko-Abzug eines der
großen Kreditkarten-Institute, andern-
falls muss man zumeist eine höhere
Geldsumme in bar hinterlegen. Es gibt
mehrere cubanische Gesellschaften.
Wenn man Glück hat, bekommt man
einen Citroën mit Dieselmotor. Diesel
ist an den Tankstellen billiger als Super.
Man kann über verschiedene Büros
in Deutschland, z. B. Aventoura, den
Wagen zu einem Hotel seiner Wahl be-
stellen, das erspart Verhandlungen.
Außerdem kann man Pakete mit Über-
nachtungsgutscheinen für bestimmte
Mittelklassehotels buchen (Flexi-Drive).
Der Zustand der Autos sollte aller-
dings bei allen Unternehmen vorher
geprüft werden. Man sollte nachse-
hen, ob es Wagenheber, Radmuttern-
schlüssel und ein intaktes Reserverad
gibt. Die Reifen in Cuba verschleißen
schneller. Das Reifenflicken an der
Tankstelle kostet etwa 2 CUC. Es
kommt vor, dass ihnen geschäftstüch-
tige Jungs die Luft ablassen um sich
anschließend nützlich zu machen, also
etwas aufpassen beim Abstellen.
Es kann auch passieren, dass die
preiswerten Wagen gerade ausge-
bucht sind und man stattdessen ver-
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