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Stempel und Verpackung
Leider gibt es viele Fälschungen von
Leuten, die von den Namen der weltbesten
Zigarren profitieren wollen. Wenn man in
Europa die cubanische Zigarre in Kisten
kaufen möchte, sollte man zunächst eine
probieren und sich das Objekt der Begier-
de anschauen. Die Kiste sollte in einem
guten Zustand sein und nicht so aussehen,
als sei sie durch ein Dutzend Hände poten-
zieller Käufer gegangen.
Vorn links ist die grün-weiße Staatsban-
derole mit roter Nummer und nur unter
UV-Licht sichtbarer Mikroschrift. In der
oberen rechten Ecke ist der Habanos-Auf-
kleber. Wenn die Banderole aufgerissen
wurde, heißt dies erst mal nichts. Auf jeder
Kiste gibt es den Habanos-Stempel, den
Sie sich näher anschauen sollten. Dies sollte
ein Brandstempel sein und kein brauner
Druck. Darunter kann ein gedruckter Stem-
pel sein, der zwei Reihen Buchstaben ent-
hält. Die obere Reihe hat mindestens zwei
Buchstaben, die für die Fabrik stehen:
FR
Fernandez Roig, „La Corona“
JM
José Martí, „H. Upmann“
LP
Lázaro Peña, „El Rey del Mundo“
Darunter gibt es eine Reihe Buchstaben, die
codiert das Datum nach folgendem Schlüs-
sel beinhalten:
NI V E L A C U S O
1234567890
Juni 2006 wäre z. B. „OAOA“ gestempelt.
Seit neuestem kann das Jahr auch unver-
schlüsselt auftauchen.
Vollständig von Hand gefertigte Zigarren
besitzen auf dem Kistenboden außerdem
die Bezeichnung Totalmente a mano, Zigar-
ren mit Shortfiller das Kürzel TC (tripa corta).
Kosten die Zigarren weniger als 40 % des
üblichen Preises, sind es Fälschungen. Ge-
fälscht sind außerdem Kisten mit Glasdeckel
und schlampig verarbeitete Kisten. Wenn
man sich ein wenig auskennt, sollte einem
ein hohes Gewicht verdächtig sein. Amateu-
re rollen zu feuchten Tabak zu fest, das Er-
gebnis ist schwer und nicht gut.
BM
Briones Montoto, „Romeo y Julieta“
EL
El Laguito
FPG
Fernando Pérez German, „Partagas“
nos werden unter den Namen Parta-
gas, Monte Cristo oder Cohiba in alle
Welt exportiert und genießen unter
Kennern Weltruhm. In La Habana gibt
es sechs Zigarrenfabriken: La Corona,
H. Upmann, El Rey del Mundo, Ro-
meo y Julieta, Partágas hinter dem Ca-
pitolio und El Laguito in Miramar.
Der Sohn eines Schweizer Tabakla-
denbesitzers, Zino Davidoff, reiste En-
de des 19. Jahrhunderts durch Ameri-
ka, um seine Kenntnisse aufzubessern.
Zwei Jahre arbeitete er auf cubani-
schen Plantagen und lernte alles über
Tabak und die Herstellung einer guten
Zigarre. Nach Europa zurückgekehrt,
begann er der Havanna dort zum
Durchbruch zu verhelfen.
Nach der Revolution gab es einen
Einbruch im Tabak-Geschäft. Für Fidel
Castro passten die goldverzierten Ver-
packungen und die vielen Sorten nicht
in die Vorstellung von Gleichheit und
Volksherrschaft. Also sollte es nur
noch eine Zigarre des Volkes in einer
schmucklosen Verpackung geben. Da-
durch ging der Export schlagartig
zurück. Keiner wollte die Volkszigarre
im Ausland kaufen. Zur Rettung nahm
man von Regierungsseite Kontakt mit
dem größten europäischen Zigarren-
spezialisten, Davidoff, auf.
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