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Matanzas
die Richtung der Straßennummern
kennt. In früheren Jahren hatten die
Straßen Namen, die auch heute noch
von vielen Menschen benutzt werden.
V/C1
Vorwahl: 045
Einwohner: 120.000
Diese Hafenstadt liegt rund 100 km
östlich von La Habana und 40 km vor
Varadero. Sie ist um die gleichnamige
Bucht herum entstanden. Das Zen-
trum liegt zwischen den Mündungen
der Flüsse Río Yumurí und Río San
Juán. Matanzas ist die Provinzhaupt-
stadt und ein bedeutender Industrie-
hafen. Hier gibt es Zucker- und Pa-
piermühlen, einen Ölverladehafen,
Textilfabriken und zwei Kraftwerke.
Man versucht, etwas vom Geschäft
mit den Touristen in Varadero zu profi-
tieren, doch der Charme dieser Stadt
liegt gerade in der verträumten Ruhe,
die die Altstadt zwischen den Fluss-
brücken ausstrahlt. Der Parque Liber-
tad ist der zentrale Platz. Um ihn he-
rum liegen die Casa Cultura, das Rat-
haus und ein Hotel. Vor der Kirche
steht der Dichter José Jacinto Milanés
auf seinem Sockel und dahinter liegt
ein großes Zahnrad aus einer Zucker-
fabrik, das Objekt der Fotografen ist.
Den besten Überblick über die Stadt
mit ihren verblichenen Säulengängen
hat man von dem kleinen Platz vor der
Kapellenruine, links hinter dem Ort die
Calle 306 den Berg hinauf.
Der nördliche Stadtteil heißt Versal-
les. Hier lebten im 19. Jh. überwie-
gend Franzosen aus Haiti. Die Häuser
in Matanzas sind alle durchnumme-
riert. Man versuchte damit, die übliche
Adressenschreibung zu vereinfachen,
aber das System verlangt, dass man
Geschichte
Die Gegend um Matanzas wurde zum
ersten Mal von Sebastián de Ocampo
erwähnt, der 1508 in die Bucht einse-
gelte. Der Name matanza bedeutet
„Schlachterei“. Eine Version der Na-
mensgebung, deutet auf ein Massaker
der Spanier unter den Indígenas hin.
Die harmlosere Deutung besagt, dass
es hier früher Schlachthäuser für den
Bedarf der spanischen Flotte gegeben
hat. Das Vieh weidete um die Siedlung
herum und das Fleisch wurde vom Ha-
fen aus verschifft. Das Salz, das nötig
war, um die Lebensmittel haltbar zu
halten, kam aus den Salinen in der Ge-
gend von Varadero.
Gegründet wurde die Stadt im Okto-
ber 1693 von spanischen Einwande-
rern. Die ersten 36 Familien kamen
von den Kanaren. Vorher lebten Indí-
genas hier, die die Gegend Guanima
nannten. 1628 segelte von hier eine
mit Silber beladene spanische Flotte
ab, die kurze Zeit später vom holländi-
schen Piraten Piet Heyn geplündert
und versenkt wurde.
Man versuchte in den folgenden
Jahrhunderten auch Tabak anzubau-
en. Die Qualität war jedoch unbefrie-
digend und reichte nur zum Schnupf-
tabak. Die Stadt entwickelte sich ra-
sant. 1830 suchte jedoch ein Hurrikan
die Gegend heim und zerstörte große
Teile von Matanzas.
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