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José Martí
„Die Menschen sind wie Gestirne, einige
geben Licht ab und andere leuchten mit
dem, was sie bekommen.“
Das cubanische Selbstverständnis beruht
wesentlich auf den Gedanken des Volkshel-
den José Martí. Seine Prosa gilt als eine der
brillantesten in spanischer Sprache. Er wur-
de 1853 in La Habana geboren. Schon als
Jugendlicher agitierte er gegen die spani-
sche Kolonialherrschaft. Er gehört zu den
Aufständischen im Zehnjährigen Krieg.
1870 verurteilt man ihn deshalb zu sieben
Jahren Zwangsarbeit in den Kalksteinbrü-
chen. Dadurch leidet seine Gesundheit
und ein Jahr später wird er wegen Arbeits-
unfähigkeit nach Spanien ausgewiesen. In
Madrid studiert er Philosophie und Jura
und nach den Abschlüssen 1874 geht er
nach Mexiko. 1878 kehrt er nach Cuba
zurück. Neben der politischen Arbeit ist er
ein begnadeter Schriftsteller, schreibt Poe-
sie und Theaterstücke. Bei der Aufführung
eines seiner Stücke lernt er Carmen Zaya
Bazán
veröffentlicht er seine Schriften zur Freiheit
des Individuums und wird zum Führer der
cubanischen Unabhängigkeitsbewegung.
Schon früh erkennt Martí die Interessen der
USA an einer Einverleibung Cubas und
gründet 1892 zusammen mit cubanischen
Tabakarbeitern in Florida die Cubanische
Revolutionäre Partei (Partido revoluciona-
rio cubano). Martí vertritt das Konzept einer
unabhängigen Nation Cuba, inmitten eines
freien und unabhängigen Lateinamerika. Er
schreibt unermüdlich und trifft sich mit an-
deren Revolutionären.
1895 kehrt er mit den Kämpfern von Ge-
neral Maceo wieder nach Cuba zurück.
Der deutsche Frachter Nordstern hatte die
Revolutionäre gegen eine hohe Summe an
der cubanischen Küste abgesetzt. Der Un-
abhängigkeitskrieg gegen Spanien beginnt
ein zweites Mal. In den ersten Tagen des
Kampfes am 19. Mai 1895, in Los Rios in
der Provinz Bayamo, stirbt José Martí. Seine
Stärke war eher die Theorie der Verse, als
die des Kampfes, sagt man. José Martí ist
auch heute allgegenwärtig auf Cuba. Die
Büste des Dichters ziert jedes Schulgebäu-
de und auch der 1-Peso-Schein ist seinem
Andenk en gewidmet. Sein Geburtshaus in
der Nähe des Bahnhofs in La Habana ist
heute Museum.
kennen und heiratet sie wenig
später.
Wegen seiner Kritik am System wird er
erneut des Landes verwiesen, geht zuerst
nach Spanien und danach in die USA. Hier
Habana geworden. 1762 wurde die Fi-
gur Kriegsbeute der Engländer, die sie
später jedoch wieder herausgaben.
Nachdem ein Hurrikan sie 1926 he-
runterriss, hat man sie sicherheitshal-
ber im Stadtmuseum untergebracht
und auf dem Turm eine Kopie mon-
tiert. Ihr Abbild ziert u. a. das Havana-
Club-Etikett.
Das Gebäude wurde nach dem Ab-
zug der Spanier als Kaserne und Ar-
chiv genutzt. Die Mauern der quadra-
tischen Festung sind sechs Meter dick.
Sie stand ursprünglich direkt am Was-
ser, nach dem Bau des Malecón blieb
nur der Wassergraben übrig. In das
Gebäude gelangt man über eine Zug-
brücke. Darüber prangt ein steinernes
Wappen, das 1579 in Spanien gefertigt
wurde. Die Turmglocke läutete bei
Feuer, Unwettern und Piratenangrif-
fen. Die Festung beherbergt heute das
Museo de cerámica mit Shop und Res-
taurant. An die Festung schließt ein
schattiger Platz an.
Rund um die Plaza de Armas
Bereits in der ersten Hälfte des
16. Jh. wurde die Plaza de Armas als
Hauptplatz angelegt, zuerst freilich
 
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