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Die Yambú ist die älteste Rumba-
form. Man tanzt im Kreis, kostümiert
als Diabolito und imitiert deren Sprün-
ge (siehe Kapitel „Religion“). Es kom-
men pantomimische Elemente und Be-
sessenheitsfantasien in diesem Tanz
zum Ausdruck.
Der Guanguancó ist die Musik, die
schließlich verwässert und verwest-
licht um die Welt ging. Er wurde in den
städtischen Regionen geboren, und
war dort anderen Einflüssen ausge-
setzt. Man mixte das Ganze mit einem
episodenhaften Gesang, der nicht sel-
ten im Wechsel von mehreren Sän-
gern geschah.
Die Columbia ist der Tanz der Ma-
cheteros und Landarbeiter. Es werden
Macheten geschwungen und Solo-
tanzeinlagen gegeben. Der Rhythmus
heute hat vier Schläge pro Takt, der
vierte Schlag ist der betonte.
Der Komponist Ernesto Lecuona,
1896 in La Habana geboren, brachte
einen Abakuá-Tanz in seine Musik ein,
den Tanz der Diabolitos. Das haben
ihm seine Religionsbrüder nicht ver-
ziehen. Lecuona studierte bei Maurice
Ravel und gründete die Lecuona Cu-
ban Boys, ein Rumba-Orchester, das
später vom Pianisten Armando Orefi-
che übernommen wurde.
men schon hundert Jahre früher aus
Frankreich auf die Antilleninseln. Im
Buch „Buena Vista“ von Maya Roy
wird erzählt, dass die Kontertänze
rhythmisch dem Tango ähnelten, der
sich später die Mündung des Río de la
Plata in Südamerika eroberte. Einige
Danzóns kann man auch in Tangosa-
lons spielen, ohne dass jemand miss-
trauisch wird.
Zum Danzón-Orchester gehörten
neben Geigen und Kontrabass auch
Klarinetten, später kamen ein Klavier
und Trommeln hinzu. Diese Orchester
nannte man später Charangas. Bald
kamen auch Sänger hinzu. Das be-
rühmteste Orchester in den 1920er
Jahren war das von Cheo Belén Puig.
Von diesem Orchester gibt es noch
Aufnahmen zu kaufen.
Mambo
Die Danzones waren seine Wegbe-
gleiter. Seinen Namen leitet man aus
einem Teil der Einleitung klassischer
Danzones ab, bei der ein Trés-Spieler
den Grundvers endlos wiederholt und
sich die verschiedensten Instrumente
nacheinander in dieses Spiel einklin-
ken. Irgendwann bekam diese Einlei-
tung den Namen Mambo.
Der Name führte zum Streit, ob die-
se Richtung von Dámaso Pérez Prado
erfunden wurde oder von Orestes Lo-
péz. Man wird es nie erfahren, was
Mitte der 1940er Jahre wirklich in den
Bands passierte. Pérez Prado ließ sich
jedoch als Mambokönig feiern und
sein Stück „José y Macamé“ wurde
später als erster Mambo bezeichnet.
Danzón
In den Salons der Reichen in Matanzas
wurde etwa um 1870 der Danzón ge-
boren. Die Ursprünge dieser instru-
mentalen Stücke lagen in den Konter-
tänzen, die im Osten und Westen der
Insel anders getanzt wurden. Sie ka-
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