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Die aktuelle Lage
Unter der derzeitigen Führung Raúl
Castros bleibt Cuba eine sozialistische
Planwirtschaft, in der politische Ziele
Vorrang vor ökonomischen Erwägun-
gen haben.
2009 exportierte Cuba Waren und
Dienstleistungen in Höhe von 40 Mio.
Euro nach Deutschland und importier-
te Waren und Dienstleisungen in Höhe
von 204 Mio. Euro aus Deutschland.
Wegen seiner schlechten Infrastruk-
tur und administrativen Fehlentschei-
dungen muss Cuba 80 % seines
Lebensmittelbedarfs importieren. Die
cubanischen Lebensmittelimporte be-
liefen sich 2008 laut Auswärtigem Amt
auf über 700 Mio. US-$ allein aus den
USA. Deswegen geriet das Land 2009
in erhebliche Zahlungsschwierigkeiten.
reits zahlreiche Joint-Ventures im Tou-
rismussektor. An vielen Hotelanlagen
beteiligen sich ausländische Firmen.
Cuba ist prinzipiell sehr an Aus-
landsinvestitionen interessiert. Laut
Gesetz sind Kapitalinvestitionen in
Joint-Ventures auch mit ausländischer
Mehrheitsbeteiligung möglich. Für die
Verhandlungen ist das cubanische Mi-
nisterium für Auslandsinvestitionen
(MINVEC) in Miramar zuständig.
In dem Moment, in dem die US-
Blockade gegen Cuba wegfällt, müsste
man mit einem Ansturm von etwa fünf
Millionen amerikanischen Touristen
rechnen. Dann gäbe es neben Direkt-
flügen auch die Ankunft Tausender
von Yachten und Kreuzfahrtschiffen in
cubanischen Häfen. Die Zunahme des
Tourismus würde in zehn Jahren Inves-
titionen in Höhe von einigen Milliar-
den US-$ erfordern, an denen sich
auch US-Amerikaner beteiligen könn-
ten und wohl auch wollten.
Die spanische Hotelkette Sol-Meliá
war die Erste, die ungeachtet der Dro-
hungen mit dem Helms-Burton-Ge-
setz bereits vor Jahren in Cuba inves-
tierte. Sie bewirtschaftet Hotels in
acht Touristikgebieten. Der Direktor
der Division Cuba der Gruppe Sol-
Melía erhielt dafür den Großen Preis
der 21. Internationalen Tourismusmes-
se Cuba.
Tourismus
Jährlich kommen über 215.000
deutsche Urlauber auf die Zucker-
insel (von 1,6 Mio. Touristen insge-
samt). 2009 sind die Zahlen zum ers-
ten Mal leicht rückläufig gewesen.
Hunderte Millionen US-$ werden in-
vestiert. Man bereitet sich auf den
Empfang von zwei Millionen Besu-
chern jährlich vor. Sie kommen aus Ka-
nada, den USA, Deutschland, Italien,
Spanien, Frankreich und Großbritanni-
en. Außerdem laufen jedes Jahr etwa
60 Kreuzfahrtschiffe Cuba an, deren
Passagiere pro Person im Durchschnitt
150 US-$ ausgeben. Vizeminister Edu-
ardo Rodríguez de la Vega wies darauf
hin, dass der größte Teil der Tou-
rismusindustrie aus eigenen Mitteln fi-
nanziert wird. Allerdings existieren be-
 
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