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Die zafra, die Zuckerrohrernte, ge-
schieht nach der Revolution von 1959
zunehmend mit Hilfe von Maschinen,
den combinadas, nur ein kleiner Rest
wird noch mit der Machete von Hand
geschlagen. Die Erntearbeiter nannte
man deshalb früher macheteros. Die
Technik der Zuckergewinnung wurde
in Cuba weiterentwickelt, so dass heu-
te ihr Know-how in andere Länder ex-
portiert wird.
Daneben ging es auch in anderen
Gebieten der Volkswirtschaft aufwärts:
in der Rinderzucht und dem Zitrus-
fruchtanbau, der Textil- und Bauin-
dustrie, dem Nickelbergbau und der
Biomedizin. Trotzdem bleibt der Zu-
cker die Haupterwerbsquelle von Cu-
bas Wirtschaft. Allerdings werden die
macheteros, die Zuckerrohrarbeiter,
heute gut bezahlt und sind das ganze
Jahr hindurch beschäftigt. Die sog.
tote Zeit, die Zeit zwischen Ernte und
Saat des Zuckers, gibt es nicht mehr.
Vor der Revolution war das die Zeit,
in der die armen parceros, die Arbei-
ter auf gepachtetem Boden, kaum et-
was zum Leben verdienten, aber trotz-
dem an die Großgrundbesitzer zahlen
mussten.
Cubas Hauptexportprodukte wa-
ren Zucker und Tabak. Meist wird der
Tabak sofort zu Zigarren verarbeitet.
Beim Zuckerrohr wird der Rohzucker
exportiert. Andere Produkte der Land-
wirtschaft sind: Bohnen, Reis, Ananas,
Bananen, Mais, Kartoffeln, Kaffee und
Zitrusfrüchte.
Nach dem Umbau der Zuckerindus-
trie (Schließung der Hälfte der Zucker-
fabriken) ist die Bedeutung des Zu-
ckers weiter zurückgegangen. Seit die
Zuckerpreise weltweit wieder steigen,
zeichnete sich jedoch eine Trendwen-
de ab, allerdings liegt die Zuckerpro-
duktion der Insel mit 1,5 Millionen Ton-
nen seit 2007 extrem niedrig, da die
Regierung andere Wirschaftsfelder er-
schließen möchte.
Das veraltete Verkehrsnetz ist einer
der Hauptengpässe der cubanischen
Wirtschaft. Seit 2008 wurden verschie-
dene chinesische Lokomotiven und
Überlandbusse gekauft, was eine spür-
bare Verbesserung brachte.
Die privaten Kleinbauern werden
vom Staat unterstützt und müssen
dafür einen Teil ihrer Erzeugnisse zu
festgesetzten Preisen an den Staat ver-
kaufen. Durch den Wegfall des so-
zialistischen Marktes musste die Re-
gierung neue Wege beschreiten, um
die Grundversorgung der Bevölkerung
mit Lebensmitteln zu sichern. Man ex-
perimentiert mit neuen Produkten und
regt die Bebauung bisher ungenutzter
Flächen an. Die Regierung gründete
eine neue Form der Kooperative, mit
Namen UBPC, mit der die landwirt-
schaftliche Produktion durch neue An-
reize erhöht werden soll. Dabei wird
den Landarbeitern ein Nutzungsrecht
des bearbeiteten staatlichen Bodens,
der Maschinen und Arbeitsgeräte zu-
gestanden. Bei der UBPC sind die Ar-
beiter Eigentümer; durch Kopplung
ihrer Einkünfte an die erzielte Produk-
tion soll der Arbeitseifer gesteigert
werden.
Der größte Teil der in Cuba ver-
brauchten Industriegüter muss im-
portiert werden. Zuwächse verzeich-
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