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fer zu stellen. Gleichzeitig schwächen
die Revolutionäre die Armee ständig
mit Guerillaattacken. Nach drei Mona-
ten waren 3000 Soldaten desertiert,
getötet oder verwundet worden.
Batista verspricht zwar neue Wah-
len, aber zu diesem Zeitpunkt waren
schon Santa Clara und Sancti Spíritus
von den Rebellen befreit.
Am Neujahrstag 1959 verhindert
ein Generalsstreik eine Machtüber-
nahme der Militärs und einen Tag spä-
ter kann Fidel Castro siegreich mit
10.000 Mitstreitern in Santiago de Cu-
ba einmarschieren. Diktator Batista ver-
kündet, dass er die Regierung an Ge-
neral Cantillo übergeben habe und
selbst emigrieren werde, um weiteres
Blutvergießen zu vermeiden. Er flieht
mit vierzig Vertrauten in einem Flug-
zeug in die Dominikanische Republik.
Später geht er nach Portugal und stirbt
1973 in Spanien.
Nach der Flucht Batistas schließen
sich Regierungstruppen und Polizei-
kräfte massenhaft den Rebellen um
Castro an. Zuletzt entzieht auch die
USA dem Batista-Regime die Unter-
stützung.
Während des Einmarsches kommt
es in La Habana zu einer Serie be-
rühmter Bilder, die der mit den Rebel-
len sympatisierende Fotograf Alberto
D. Tierrez, genannt „Korda“, aufnimmt.
Am 2. Januar 1959 proklamiert Castro
die Regierung unter Staatspräsident
Manuel Urrutía , der zuvor Richter am
Obersten Gerichtshof war, und Minis-
terpräsident José Miro Cordona. Castro
will nicht Minister werden, sondern
lässt sich zum Oberkommandieren-
den der Streitkräfte ernennen. Die
Reste der Batista-Junta lösen sich auf.
Bereits am 8. Februar 1959 wird die
Regierung Cordona von den USA an-
erkannt.
Fidel Castro kündigt im Mai 1960 vor
55.000 Zuhörern im Baseball-Stadion
von La Habana an, dass das gesamte Ei-
gentum von US-Unternehmen auf Cu-
ba verstaatlicht würde. Der Wert des
betroffenen Eigentums wird auf 770
Millionen US-Dollar geschätzt. Wich-
tigste betroffene Unternehmen sind die
Ölgesellschaften Texaco, Esso, Sinclair
und die United Fruit Company. Castro
begründet die Maßnahme mit der Im-
portverringerung der USA bei cubani-
schem Zucker, die US-Präsident Eisen-
hower angeordnet hatte. Castro hat es
sich trotz einer schweren Lungenent-
zündung, die stationär in einem Kran-
kenhaus in La Habana behandelt wur-
de, nicht nehmen lassen, die Verstaat-
lichung selbst anzukündigen. Nach et-
wa dreißigminütiger Rede erleidet er
einen Schwächeanfall und wird unter
großer Anteilnahme der Zuhörer
zurück ins Krankenhaus gebracht.
Das Programm zur Verstaatlichung
großer Bereiche der cubanischen Wirt-
schaft verschärft die Spannungen mit
den USA erheblich. Eisenhower be-
trachtet Cuba als den „Hinterhof Ame-
rikas“, in dem es keine Kommunisten
geben dürfe. Durch die Importverrin-
gerung für Zucker will die USA Cuba
in die Knie zwingen.
„Che“-Tattoo
 
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