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In den Cachimbos, den kleinen Zu-
ckerplantagen, wurde in der Regel nur
der braune Zucker hergestellt. Der
weiße Zucker braucht weitere Verfah-
ren, die sich nicht lohnten. Zur Zu-
ckergewinnung wurde der Zucker-
rohrsaft in einem großen Kupferbot-
tich gekocht. Nach dem Kochen wur-
de er in einen zweiten Kessel gefüllt, in
dem er kräftig durchgerührt wurde.
Das was sich absetzte, wurde an das
Vieh verfüttert. Im dritten Kessel wur-
de Sirup hergestellt. Anschließend
schüttete man den Sirup zum Erstarren
in Holzformen. Den festgewordenen
Zucker musste man dann heraus-
hacken. Für den raffinierten Zucker
wurde der Rohzucker in Trichter ge-
füllt und dann weiter bearbeitet.
Rohr gegen Rübe -
Der Zuckerstreit
Die EU-Zuckerverordnung ist zum Zank-
apfel in Brüssel geworden. Um dieses Ge-
setz tobt Streit zwischen reichen Rüben-
ländern und armen Rohr-Nationen, zwi-
schen Produzenten und Zuckerverbrau-
chern. Europas Agrarpolitiker halten den
Verkaufspreis künstlich hoch und er-
schweren den Rohr-Ländern den Export
preiswerten Rohrzuckers in die EU.
Die Rübenpolitik machte teuren eu-
ropäischen Zucker zu einem Exportschla-
ger - und etwa 50 Zuckerunternehmen
und rund 270.000 Rübenbauern reich.
Hintergrund ist die Kontinentalsperre
von Napoleon gegen England 1806. Da-
durch wurde der Zuckernachschub aus
den Kolonien abgeschnitten; nun schlug
die Stunde der Rübe. Aus der hatte kurz
zuvor der deutsche Franz Carl Achard
Zucker gewonnen. Bis heute wächst die
Rübe in Europa unter staatlicher Obhut.
Firmen in Europa dürfen nicht den
Übersee-Zucker kaufen sondern nur den
fünfmal so teuren EU-Zucker. Zu allem
Übel verschleudert die EU den vorher
subventionierten und dadurch inzwi-
schen zu Halden angewachsenen Rüben-
zucker zu einem Drittel des Weltmarkt-
preises. Dies rief einige Manipulatoren
auf den Plan. Die europäische Betrugs-
bekämpfungsbehörde fand etwa Merk-
würdigkeiten in Serbien und Montene-
gro. Die kauften den billigen, subventio-
nierten EU-Zucker auf dem Weltmarkt
ein und verkauften ihn dann zollfrei als
teure Eigenproduktion wieder an die EU.
Damit ist jetzt hoffentlich Schluss! Im
Jahr 2005 hat die EU-Kommission in
Brüssel der Klage verschiedener Organi-
sationen stattgegeben und dampft die
staatlichen Subventionen für den Zucker-
anbau auf ein Drittel der alten Summe
ein. Das wird viele EU-Bauern in eine
Existenzkrise führen, ist aber weltpolitisch
gesehen der richtige Weg.
Fauna
Auch hier hat Cuba Einzigartiges zu
bieten. Es gibt eine ganze Reihe von
endemischen Arten und sogar solche,
von denen man dachte, sie seien längst
ausgestorben. So lebt hier der Almi-
quí, der kleine Cuba-Schlitzrüssler, der
sich von Insekten ernährt, die er mit
seinem langen Rüssel aus Spalten und
Ritzen holt. Es gibt noch weitere Mini-
tiere, eine der kleinsten Fledermäuse
und winzige Frösche. Die 7000 Insek-
tenarten können natürlich hier aus
Platzgründen nicht näher behandelt
werden. Besonders auf den Cayos
scheint die Heimstatt der Mücken und
Sandfliegen zu sein, ich empfehle drin-
gend, genügend Schutzmittel an Bord
zu haben.
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