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2200 °C erfordern. Diese Temperaturen kann man nur noch in diskonti-
nuierlich arbeitenden Öfen erzielen.
Die Öfen für die Sinterung von Nichtoxid-Keramik weisen viele Be-
sonderheiten auf. Es handelt sich nahezu ausschließlich um elektrisch
beheizte, mit Heizleitern bestückte Öfen. Ihr Betrieb erfordert Vakuum
oder Schutzgas, da einerseits die Heizelemente auf der Basis von z. B.
Grafit, Wolfram oder Molybdän oxidationsempfindlich sind und ande-
rerseits auch die zu sinternde Keramik nicht oxidieren darf.
Ein weiterer Weg zur Absenkung der Sintertemperatur besteht darin,
die Verfahrensschritte Pressen und Sintern als eine Prozessstufe zusam-
menzuführen. Das verringert zwar die Produktivität, aber auch gleich-
zeitig die erforderliche Sintertemperatur. Man spricht vom Heiß pressen.
Auf das heißisostatische Pressen wurde bereits in Abschn. 3.3.3 hinge-
wiesen.
In der Regel entsprechen die Toleranzen der geometrischen Abmes-
sungen der gesinterten Erzeugnisse trotz aller Bemühungen noch nicht
den Forderungen der Abnehmer. Häufig kann man auch nur endkontur-
ähnlich fertigen. Deshalb ist z. B. eine mechanische Nachbearbeitung der
Erzeugnisse erforderlich.
3.5 Nach- und Weiterbearbeitung von
Keramikerzeugnissen
3.5.1 Mechanische Nachbearbeitung
Keramikerzeugnisse können einerseits selbst Werkzeuge für die mecha-
nische Nachbearbeitung anderer Werkstoffe sein. Dazu gehören Dreh-,
Bohr-, Fräs- und Schleifwerkzeuge z. B. aus Korund (Abschn. 5.2 ) , Sili-
ziumkarbid (Abschn. 6.2 ) , Wolframkarbid- und Borkarbid (Abschn. 6.3 ) .
Andererseits müssen Keramikerzeugnisse für technische Anwendungen
in der Regel selbst mechanisch nachbearbeitet werden. Nur dieser Fall
wird im vorliegenden Abschnitt kurz behandelt.
Keramikhalbzeuge können in zwei verschiedenen Prozessstufen me-
chanisch bearbeitet werden, im ungebrannten oder auch im gebrannten
Zustand. Man kann sich vorstellen, dass die Bearbeitung von Rohlin-
 
 
 
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