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bzw. Sprühtrocknern oder Sprühtürmen zur Folge hatte. Man unterschei-
det solche, die bei Raumtemperatur arbeiten, und solche, die bei höheren
Temperaturen betrieben werden. Der Schlicker (Abschn. 3.2.3 . ) wird bei-
spielsweise durch eine Düse gedrückt und dabei versprüht. Es entstehen
Tröpfchen von 0,5mm Größe. Die Tropfengeometrie ergibt sich als
Folge der Oberflächenspannung des Suspensionsmittels. Dabei handelt
es sich in der Regel um Wasser, seltener um organische Substanzen.
Dem Suspensionsmittel werden in Abhängigkeit von der chemischen Zu-
sammensetzung des Pulvers Bindemittel, z. B. Polyvinylazetat, Dextrin,
Wachsemulsionen, Stearate, Oleate und andere organische Substanzen
zugefügt. Das Suspensionsmittel verdampft auf Grund der großen spe-
zifischen Oberfläche der Tröpfchen und des hohen Dampfdrucks schon
unmittelbar nach dem Verlassen der Düse. Das verbleibende, kugelför-
mige Granulat wird durch die Bindemittel zusammengehalten und am
Boden des Sprühturms aufgefangen (Abb. 3.12 ) .
Das während des Einfüllens in die Pressformen rieselnde (abrollende)
Granulat verhindert eine übermäßige Schüttkegelbildung und führt be-
reits zu einer akzeptablen Schüttdichte. Ausführliches findet man in [ 2 ,
3 , 6 , 7 ] .
Vor allem Fliesen werden uniaxial gepresst. Der Pressdruck wirkt da-
bei senkrecht von oben (oder auch von unten). Da die Masse nur etwa
2% Wasser enthält, spricht man vom Trocken pressen. Das macht einen
separaten Trocknungsvorgang überflüssig und verringert die Trocken-
schwindung und damit die Gefahr der Deformation der Erzeugnisse.
Den Pressvorgang kann man in drei Phasen unterteilen (Abb. 3.13 ) .
Zunächst wird das eingeschüttete Granulat zusammengeschoben, Pha-
se I. Die Pressdichte steigt stark an. Es schließt sich mit andauernder
Krafterhöhung eine Zerstörung der einzelnen Granalien an. Dadurch
rücken die die Granalien bildenden Rohstoffkörner zusammen, Phase II.
Die Pressdichte steigt nochmals. Eine weitere Druckerhöhung bewirkt
die Zerstörung des Kristallgitters der Pulverteilchen, was man nur in der
Ausnahme wünscht. Die Wirkung eines gesteigerten Pressdrucks auf die
Dichte ist in dieser Phase nur noch gering, Phase III.
Das uniaxiale Pressen besitzt aber einen großen Nachteil. Die Press-
kraft wird von Korn zu Korn, beginnend an der Grenzfläche zwischen den
Körnern und den Pressstempeln, und auch über die Wandung der Press-
form übertragen. Gleitvorgänge finden nahezu nicht statt. Das bedeutet,
 
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