Environmental Engineering Reference
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Beispiel
Sollen aber Erzeugnisse durch Drehen , z. B. rotationssymmetrisches
Geschirrporzellan oder elektrische Isolatoren, hergestellt werden, ver-
lassen plastisch formbare Halbzeuge (auch als Hubel bezeichnet) die
kontinuierlich arbeitende Vakuumstrangpresse. Sie besitzen in der Re-
gel einen kreisrunden Querschnitt. Er weist für spezielle Isolatoren
ein Loch auf. Auch hier wird der endlose Strang durch einen Draht
in Stücke getrennt, deren Höhe meist größer als der Durchmesser ist
und deren Größe bereits auf das durch Drehen zu formende Erzeugnis
zugeschnitten ist.
Beim Drehen von Geschirr handelt es sich um ein komplexes Verfah-
ren, bei dem sich das zu formende Erzeugnis auf einer Spindel dreht. Der
Formgebungsvorgang ähnelt einem Quetschen oder Drücken des Hu-
belstücks in (für Becher) oder auf (für Teller) eine Form, die aus Gips
oder Polyurethan besteht. Überschüssige Masse wird am Erzeugnisrand
durch Abschneiden entfernt. Erst hierbei entsteht ein theoretisch endlo-
ser Drehspan. Das Drehen erfolgt auf sogenannten Rollermaschinen mit
beheizbarem, drehbaremRollerkopf. Die eine Erzeugniskontur liefert die
Gips- oder Polyurethanform, die andere der Rollerkopf. Es drehen sich
Werkstück und Werkzeug. Ausführliches zu dieser eher traditionellen
Technologie geht aus [ 6 ] hervor.
Ausgehend von bildsamer Porzellanmasse, kann man auch die Feuch-
tigkeit so weit absenken, dass die Masse nur noch ca. 15% Wasser ent-
hält. Der Zustand wird als lederhart bezeichnet. Ihr Anlasswert und die
Viskosität sind dann so hoch, dass das Quetschen bei der Formgebung
nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Beim Abdrehen des Hubels
mit einer Drehschlinge entsteht dann tatsächlich ein endloser Span, der
aufgefangen wird, um ihn wieder der Masse zuzufügen. Die Herstellung
von Isolatoren wird in Abschn. 4.2 genauer behandelt.
Eine weitere Möglichkeit der plastischen Formgebung besteht durch
Nasspressen . „Nass“ steht hier für einen definierten, etwa 10-20 %igen
Anteil an Suspensionsmittel in einer krümeligen Masse. Da die Bedeu-
tung dieses Verfahrens zurückgegangen ist, wird an dieser Stelle auf eine
nähere Erläuterung der Vorgänge verzichtet.
Es besteht ein hoher Bedarf an technischen Keramikerzeugnissen
mit völlig freier Geometrie, ohne Symmetrieachsen, ohne geometrische
 
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