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Beispiel
Will man z. B. Ziegel herstellen, dient die Vakuumstrangpresse nicht
nur zur Homogenisierung, sondern gleichzeitig als Aggregat für die
bildsame Formgebung der grobkeramischen Masse. Das Mundstück
erhält eine rechteckige Öffnung, durch die ein endloser Strang her-
austritt, der mit einem automatisch arbeitenden Draht, auch Harfe
genannt, in Stücke definierter Größe, die Ziegel, geschnitten wird. Der
Gesamtvorgang wird als Strangziehen bezeichnet.
Beispiel
Aber auch Rohre, z. B. aus Korund-Keramik, werden durch Strang-
ziehen hergestellt. Um die zunächst nur aus unbildsamen Al 2 O 3 -Roh-
stoffen hergestellte Masse zu plastifizieren, werden organische Ad-
ditive zugegeben, die als Plastifizierer und Bindemittel wirken. Die
meist sphärischen Rohstoffteilchen gleiten während der Formgebung
in der hochviskosen Suspension gegeneinander, wobei die Bindemit-
tel, die die Pulverteilchen umhüllen, den Zusammenhalt gewährleis-
ten.
Beispiel
Das Strangziehen wird auch für die Herstellung von Wabenkeramik
(Abb. 1.3 ) eingesetzt. Das Mundstück des Extruders weist eine sehr
komplexe Geometrie auf. Die metallischen Teile des Werkzeugs for-
men nicht mehr nur eine Außenkontur der Rohlinge, ggf. mit einer
großen inneren Bohrung, wie bei einem Rohr. Statt dessen müssen
die Wände von unzähligen im Querschnitt sichtbaren Waben geformt
werden, die im Erzeugnis letztlich als eine Bündelung von Langlö-
chern erscheinen. Sie entstehen dadurch, dass die bildsame Masse
an parallel angeordneten und nach einem komplizierten Schema im
Mundstück fixierten Metallstäben entlanggleitet. Man erhält einen
endlosen Strang, der in Teile getrennt werden muss. Dabei dürfen die
Waben nicht zerdrückt werden.
Beispiel
Extruder kommen auch zum Einsatz, wenn faserförmige keramische
Rohlinge erzeugt werden sollen. Das ist häufig für Verbundwerkstoffe
mit Piezo-Keramik-Fasern (Abschn. 5.4.2 ) der Fall.
 
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