Environmental Engineering Reference
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Transport der Keramikfolie und gestattet somit die Einstellung der Ab-
ziehgeschwindigkeit. Bei sonst konstanten Parametern verringert sich die
Foliendicke hyperbolisch mit der Abziehgeschwindigkeit. Die gegossene
Folie gelangt, noch auf dem Transportband liegend, in einen Trockenka-
nal. Nach dem Verlassen des Trockenkanals wird das Trägerband durch
eine Rolle umgelenkt, so dass man die biegsame Folie abheben kann. Es
schließt sich eine Weiterverarbeitung durch Stanzen, Siebdrucken und
Laminieren an.
3.3.2 Plastische Formgebung
Ausgangspunkt für die plastische Formgebung ist in der Regel ebenfalls
ein Schlicker. Für oxidkeramische und nichtoxidkeramische Werkstof-
fe sind die Schlicker nahezu genau so zusammengesetzt wie für das
Gießen. Im Falle der Schlicker für die bildsame Formgebung von Ton-
Keramik ersetzt man aber die zwischen den Schichtpaketen befindlichen,
einwertigen Na + -Kationen durch zweiwertige Ca 2+ -Kationen, da diese
die Bindung zwischen den Schichtpaketen der Tonminerale fördern. Da
sich die auf die Schlickerherstellung folgenden technologischen Schritte
für die plastische Formgebung von der durch das Gießen und das Pres-
sen unterscheiden, werden diese Prozessstufen nicht unter Abschn. 3.2 .
(Aufbereitung), sondern im Zusammenhang mit der speziellen Formge-
bung als deren vorgeschaltete Stufe behandelt.
Voraussetzung für die plastische Formgebung ist eine bildsame bzw.
plastische Masse, die sich erst bei Überschreitung einer unteren Scher-
spannung, dem Anlasswert, formen lässt. Die Zusammenhänge zwischen
der Scherspannung und der Scherspannung D wurden bereits auf
Abb. 3.8 . gezeigt. Der für die plastische Formgebung geeignete Zustand
wird durch Verringerung des Anteils an Suspensionsmittel im Schlicker
erreicht. Das kann auf unterschiedlichem Weg erfolgen.
Bei tonkeramischen Massen kommt die rein mechanisch wirkende
Filterpresse zum Einsatz. Es entsteht ein Filterkuchen, der an der Ober-
fläche parallel ausgerichtete, blättchenförmige Tonmineralteilchen bei
gleichzeitig radial ausgerichtetem Feuchtigkeitsgradient besitzt. Der Fil-
terkuchen ist also nicht homogen. Die Homogenisierung erfolgt in der
Vakuumstrangpresse (Abb. 3.10 ) . Für dieses Aggregat findet man in der
 
 
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