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2.3.2 Neue Keramiken auf Silikat-Basis
Bei den neuen Keramikwerkstoffen handelte sich einerseits um nach wie
vor silikatische Zusammensetzungen mit SiO 2 als Hauptbestandteil, wo-
bei aber die tonigen Rohstoffe in den Hintergrund traten. Hinzu kamen
neben Al 2 O 3 und K 2 O aus den traditionellen Porzellanrohstoffen auch
MgO, CaO, BaO und in Ausnahmefällen Li 2 O. Es entstand die Gruppe
der hoch SiO 2 -haltigen Silikat-Keramiken (Kap. 4 ) .
Zu diesen neuen silikat-keramischen Werkstoffen gehört Cordierit-
Keramik (Abb. 2.4 ) mit einem niedrigen thermischen Ausdehnungskoef-
fizienten und dadurch geringer Temperaturwechselempfindlichkeit (Ab-
schn. 4.4 ) .
Aber auch Mullit-Keramik (Abschn. 4.5 ) , die ausschließlich aus
Al 2 O 3 und SiO 2 besteht, wurde wegen ihrer hohen Feuerfestigkeit bei
gleichzeitig hohem spezifischem elektrischem Widerstand und wegen
ihrer hohen chemischen Resistenz entwickelt.
2.3.3 Keramiken mit speziellen magnetischen und
elektrischen Eigenschaften
Schon während des 2. Weltkriegs entstanden Keramikwerkstoffe auf der
Basis von Eisen-, Nickel- und Manganoxid. Wegen ihrer färbenden Wir-
kung waren diese Oxide als Verunreinigungen bisher in Keramiken ta-
bu. Sie führten aber als Hauptrohstoffe zu völlig neuen Anwendungs-
feldern z. B. in schwarzen, magnetischen Keramikwerkstoffen für die
Elektrotechnik. Weichmagnete wurden auf der Basis von Eisen-, Man-
gan-, Nickel- und Zinkferrit produziert. Bestand der Keramikwerkstoff
aus Barium- und/oder Strontium- und Eisenoxid, erhielt man Hartmagne-
te. Die Magnet- bzw. Ferrit -Keramik kam seit den 50er Jahren auf den
Markt [ 2 ] . Der Grund für ihre sehr schnelle Einführung in die industrielle
Nutzung bestand nicht so sehr in der erreichbaren Magnetisierung, son-
dern in der gleichzeitig geringen elektrischen Leitfähigkeit. Das führte
bei Einsatz der Magnete in elektrischen Wechselfeldern zu sehr geringen
Verlusten. Gleichzeitig besitzen sie eine hohe Curie-Temperatur. Damit
bezeichnet man die Temperatur, bei der die Werkstoffe ihre ausgezeich-
 
 
 
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