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Material bei gleichzeitig hoher Temperaturstabilität, was für die Trenn-
vorgänge eine große Rolle spielt.
Siliziumkarbid-Keramik sieht in Abhängigkeit von ihrer Zusammen-
setzung schwarz, grau-glänzend, grünlich oder - als hochreiner Einkris-
tall - auch gelblich aus. Ausführlich informiert Abschn. 6.2 über Silizi-
umkarbid-Keramik.
2.2.4 Technische Keramik mit hohem Aluminiumoxid-
Anteil
Ein weiterer wichtiger Keramikwerkstoff, der im ersten Drittel des vori-
gen Jahrhunderts zur Produktionsreife für technische Anwendungen ge-
langte, ist Tonerde-Keramik. Tonerde- oder Korund-Keramik besteht aus
reinen ˛ -Al 2 O 3 -Kristallen, die in der Natur als Mineral Korund vorkom-
men. Sie gehört in die große Gruppe der Oxidkeramiken (Abschn. 5.2 ) .
Alle technisch interessanten Eigenschaften des Porzellans findet man
in verbesserter Form in der Korund-Keramik wieder. Deshalb verwun-
dert es auch nicht, dass die Porzellan-Isolierkörper von Zündkerzen bald
durch Korund-Keramik abgelöst wurden. Natürlich ist sie teurer als Por-
zellan. Bis knapp 2000 °C mechanisch stabil, bis weit über 1000 °C elek-
trisch isolierend und chemisch beständig mit deutlich höherer Festigkeit
als Porzellan, ist Korund-Keramik auch heute noch unersetzbar.
Wie Siliziumkarbid-Keramik wird auch Korund-Keramik seit etwa
80 Jahren wegen ihrer Verschleiß- und Hochtemperaturbeständigkeit für
Schleifkörper aller Art eingesetzt. Die Kristallphase ist extrem hartes ˛ -
Al 2 O 3 . Im Unterschied dazu besteht Polierweiß, ein sehr feines, weißes
Pulver, aus -Al 2 O 3 .
Korund-Keramikerzeugnisse sehen meist rein weiß aus. Sie werden
nicht glasiert. Seltener findet man mit Eisen- und Manganoxid als Fluss-
mittel dotierte und deshalb braune Korund-Werkstoffe.
Noch vor dem 2. Weltkrieg wurde auch Steatit-Keramik (Abschn. 4.3 )
entwickelt. Sie weist eine höhere mechanische Festigkeit und einen deut-
lich geringeren dielektrischen Verlustfaktor als Porzellan auf. Eine spek-
takuläre Anwendung bestand im Sockel für den Sendemast von Radio
Königs-Wusterhausen bei Berlin.
 
 
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