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Keramikwerkstofe in den
verschiedenen Epochen -
eine Übersicht
2.1 Ton-Keramik
2.1.1 Einordnung in die Klasse der Keramikwerkstofe
In der öffentlichen Wahrnehmung versteht man unter dem Begriff Kera-
mikwerkstoffe in der Regel solche, die auf der Basis toniger Erden (Tone,
Kaoline und Lehme) hergestellt werden. Man nennt sie auch Ton-Kera-
miken. Dazu zählen Geschirr, Ziegel, Kanalisationsrohre oder auch Figu-
ren, d. h. Gebrauchsgegenstände, künstlerische Erzeugnisse und Bauma-
terialien, die man schon in primitiven Anfängen vor etwa 30.000 Jahren
herstellen konnte.
Über Jahrtausende hinweg wurden zufällig gefundene, geeignete
Rohstoffe mit Wasser zu einer formbaren Masse vermengt. Die Formge-
bung der Masse erfolgte über lange Zeit ausschließlich durch Kneten und
Quetschen oder durch Drücken in Formen. Im Gegensatz zu Metallen
und Gläsern werden für die Herstellung von Keramiken die gemischten
Rohstoffe unmittelbar geformt, nicht der eigentliche Keramikwerkstoff.
Dieser entsteht erst nach dem Trocknen der Rohlinge während des Bran-
des. Dabei rücken die Rohstoffteilchen eng aneinander. Es entstehen
stoffschlüssige Bindungen. Dieser Vorgang kann mit chemischen Re-
aktionen, der Entstehung von Schmelzphase und Kristallneubildungen
oder Kristallumwandlungen verbunden sein. Das Erzeugnis verfestigt
sich. Durch das Aneinanderrücken der Rohstoffteilchen in einer sich bil-
denden hochviskosen Schmelzphase und/oder durch Diffusion werden
die Erzeugnisse kleiner. Sie schwinden. In diesem Zusammenhang ver-
ringert sich auch deren Porosität. Es entsteht der keramische „Scherben“.
 
 
 
 
 
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