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Nichtoxid-Keramik
6.1 Gemeinsamkeiten und Abgrenzung
I Deinition Bei der Nichtoxid-Keramik handelt es sich um Keramik-
Werkstoffe, die nach der Keramiktechnologie herstellt sind, aber keinen
Sauerstoff enthalten. Statt dessen befinden sich im Kristallgitter Kohlen-
stoff, Stickstoff, Bor und auch Silizium. Es herrscht im Unterschied zu
Oxid-Keramiken die homöopolare Atombindung vor.
Alle Nichtoxid-Keramiken weisen hohe Schmelztemperaturen auf.
Die Diffusionskoeffizienten sind auch bei hohen Temperaturen noch
so niedrig, dass eine Festphasensinterung Temperaturen über 2000 °C
erfordert. Will man die Sintertemperatur absenken, gibt man der Masse
u. a. Sinterhilfsmittel zu. Es findet dann Schmelzphasensinterung statt,
die aber zu Einbußen der theoretisch möglichen Eigenschaften führt.
Heute sind Nichtoxid-Keramiken dafür bekannt, dass sie sehr hohe
statische und dynamische Festigkeiten (wichtig für den Einsatz in der
Luft- und Raumfahrt sowie für Turbinen), eine hohe Abriebbeständig-
keit und Härte aufweisen. Das gilt bis zu höchsten Temperaturen. Daraus
folgt die Anwendung für heißlaufende Schleifmittel. Eine Ausnahme bil-
det hier das hexagonale Bornitrid (Abschn. 6.6.1 ) , das aufgrund einer
dem Grafit ähnlichen Struktur sogar als Hochtemperatur-Schmiermittel
eingesetzt wird.
Die elektrischen Eigenschaften können in sehr breiten Grenzen einge-
stellt werden. Es existieren hervorragende elektrische Isolatoren ebenso
wie halbleitende und sogar auch metallisch leitende Nichtoxid-Kerami-
 
 
 
 
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