Environmental Engineering Reference
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Technische Entwicklungen, die erst
durch Keramikwerkstofe möglich sind
Keramikerzeugnisse kommen in kompakter Form, als Schichten, Fasern
oder Körnung (bis in den nm-Bereich) oder auch als Bestandteil von
Verbundwerkstoffen vor. Unter „Keramik“ versteht man meist einen che-
misch beständigen, bei hohen Temperaturen mechanisch stabilen, elek-
trisch isolierenden, nicht durchsichtigen, wärmeisolierenden, aber auch
leicht zerbrechlichenWerkstoff. Diese Aussagen treffen heute nicht mehr
uneingeschränkt zu. Man hat neben den traditionellen auch Keramik-
werkstoffe mit hervorragender Wärmeleitfähigkeit, optisch völlig trans-
parent, aber auch elektrisch halbleitend oder leitend (auf der Basis von
Ionen- oder auch Elektronenleitfähigkeit) entwickelt. Weiterhin existie-
ren schadenstolerante Verbundwerkstoffe mit einer Keramikmatrix. Ke-
ramikwerkstoffe weisen bei anderen Werkstoffen nicht mögliche Eigen-
schaftskombinationen auf, z. B. wärmeleitend und gleichzeitig elektrisch
isolierend oder magnetisch und gleichzeitig elektrisch isolierend.
Zu den traditionellen Keramikerzeugnissen gehören beispielsweise
Terrinen, Tassen und Teller, auch Vasen und künstlerisch gestaltete Fi-
guren aus Hart porzellan, Abb. 1.1 .
Aber auch durchscheinende Dosen aus We i ch porzellan, Abb. 1.2 , fin-
det man in vielen Haushalten.
Nicht zuletzt ist Porzellan als elektrisch isolierender Werkstoff für Iso-
latoren im Niederspannungs- und heute vor allem im Hochspannungsbe-
reich imGebrauch. Man kennt weiterhin wegen seiner hohen chemischen
Beständigkeit Porzellanerzeugnisse im Labor und im Chemieanlagen-
bau. Diese kurze Aufzählung verdeutlicht bereits, dass Porzellan nicht
gleich Porzellan ist, sondern in unterschiedlichen Zusammensetzungen
als eine Untergruppe der keramischen Werkstoffe existiert.
 
 
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