Environmental Engineering Reference
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te eine hohe Dämpfung auf. Verwendet man Ferritpulver in Kunststoff-
kompositen, kann man dünne, magnetische Folien herstellen und damit
die Geräte kapseln.
Wenn man hartmagnetische Ferrite herstellen will, z. B. die des Bari-
ums oder Strontiums, sprengen die großen Kationen die Spinellstruktur.
Die gleichzeitige Verbindung von Barium- oder Strontiumoxid mit Ei-
senoxid zu einemWerkstoff erfolgt meist in hexagonalen Kristallen vom
Magnetoplumbit-Typ.
Es handelt sich dabei um ein Kristallgitter, dessen Elementarzelle aus
sogenannten S- und R-Schichten besteht, von denen nur die S-Schich-
ten tetraedrische und oktaedrische Koordinationen aufweisen. Dort sind
die Fe 3+ -Kationen platziert. Die großen Ba 2+ - und/oder Sr 2+ -Kationen
befinden sich in sogenannten R-Schichten, die durch diese Kationen auf-
geweitet sind. Dennoch findet ein sogenannter Superaustausch zwischen
den 3d-Elektronen der Fe 3+ -Kationen statt, der das magnetische Verhal-
ten hervorruft. Die sich dabei abspielenden Vorgänge sind so komplex,
dass an dieser Stelle auf eine genaue Erläuterung verzichtet werden muss.
Aufgrund der großen Spannungen im Gitter sind hohe Stärken eines
äußeren Magnetfeldes erforderlich, um eine Ummagnetisierung herbei-
zuführen. Das Material ist hartmagnetisch.
Wie auch bei den Weichmagneten sind Modifizierungen des Werk-
stoffs möglich. So können z. B. 2 Kationen Fe 3+ durch je 1 Kation von
Ti 4+ und Co 2+ ersetzt werden. Statt Fe 3+ wird auch Al 3+ in das Kris-
tallgitter eingebaut. In beiden Fällen ist es wichtig, ob es gelingt, die
Substitution gezielt auf Oktaeder- oder Tetraederplätzen durchzuführen.
Man kann dadurch die Größe und Form der Hysterese-Fläche beeinflus-
sen und den Anwendungsfällen anpassen.
Natürlich sind auch Hartferrite ein polykristallines, keramisches Ma-
terial mit zunächst regelloser Anordnung der Elementarmagnete. Das
bedeutet, dass ohne besondere Maßnahmen keine äußere magnetische
Wirkung resultiert. Wenn man allein durch externe Magnetisierung eine
Gleichrichtung der Elementarmagnete erreichen wollte, benötigte man
dafür, abgeleitet aus dem eben Gesagten, extrem hohe magnetische Feld-
stärken. Aus diesem Grund wird z. B. Bariumhexaferrit BaO 6Fe 2 O 3
bzw. BaFe 12 O 19 zunächst als Pulver synthetisiert. Das sich anschließende
Pressen des Pulvers erfolgt uniaxial (Abschn. 3.3 ) , aber in einem Ma-
gnetfeld. Dadurch erreicht man eine Vororientierung der Pulverteilchen.
 
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