Environmental Engineering Reference
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dass die Druckfestigkeit deutlich über der Biege- und der Zugfestigkeit
liegt.
Kompakte Korund-Keramikerzeugnisse, aber auch Korund-Körnung,
weisen eine hervorragende Widerstandsfähigkeit gegen Abrasion auf.
Korund-Keramik gehört zu den bioinerten Werkstoffen. Es findet auch
nach langer Einwirkungszeit keine Reaktion mit Körperflüssigkeiten,
z. B. Blut, statt. Da sich durch Schleifen und Polieren außerdem Ober-
flächen mit Rauigkeiten im nm-Bereich erzeugen lassen, wird Korund-
eine sehr geringe Gleitreibung gefordert ist. Der Erfolg der Oberflächen-
bearbeitung hängt stark mit der Kristallgröße des Werkstoffs zusammen.
Sehr feinkristallinen Korund bei gleichzeitig enger Korngrößenvertei-
lung erhält man durch Zugabe von etwa 0,5-0,7% MgO.
5.2.2 Anwendung
Beispiel
Die Halbzeuge für Hüftgelenksimplantate werden durchweg isosta-
tisch gepresst. Das hat seine Ursache in der Kugelform des Gelenk-
kopfes, die sich durch uniaxiales Pressen nicht gleichmäßig verdich-
ten lässt. Abbildung
5.3
zeigt die Gestaltung des Pressvorgangs und
der Pressform. Die Öffnung der elastischen Matrize muss so groß
sein, dass der während des Pressens verdichtete und damit verklei-
nert Rohling aus der gekippten Form herausfällt. Das Pressen ähnelt
Eine Gegenüberstellung von traditionellen Hüftgelenksimplanta-
Gleichzeitig ist es aber auch möglich, gezielt poröse Korund-Ke-
ramik herzustellen. Das wird dann genutzt, wenn man die äußere
Oberfläche der Hüftgelenkspfanne für das Hineinwachsen des umge-
benden Gewebes in die Poren vorbereiten will. Hier handelt es sich
um einen Formschluss. Will man erreichen, dass sich die bioinerte
Korund-Keramik direkt mit dem Hüftknochen verbindet, ist das nur
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