Travel Reference
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petenz vielleicht noch nötiger als in anderen Ländern, insbesondere,
wenn man an einem tieferen Verständnis des Landes interessiert ist und
nichtaufDauereinFremderundGastbleibenwill.
Für den Anfang tut es auch ein zweisprachiger Solicitador (eine Art Be-
hördenvermittler) , der alles Bürokratische erledigt. Für alle geschäftlichen
Tätigkeiten von der Eröffnung eines Bankkontos bis zum Immobilienkauf
ist eine Steuernummer (Numero de Contribuente) nötig. Diese bekommt
man generell problemlos beim zuständigen Finanzamt, wenn man eine
Adresse nachweisen kann. Staatsangehörige einer EU-Nation dürfen sich
bis zu 90 Tagen unangemeldet in Portugal aufhalten, danach sollte man
sich, um Probleme zu vermeiden, bei der Einwanderungsbehörde anmel-
den. Wer in Portugal arbeitet, ist selbstverständlich auch steuerpflichtig.
Schweizer Staatsbürger benötigen ein Visum zur Einreise. Falls ein Fahr-
zeug eingeführt wird, muss dieses innerhalb von spätestens sechs Mona-
ten umgemeldet werden. Detaillierte Informationen gibt es auf den
Homepages der Botschaften. (Siehe das Kap. „Informatives aus dem In-
ternet“imAnhang.)
„Enfim“ - zu guter Letzt
„Für jedes Volk ist das, was wir Kultur nennen, so etwas wie eine geistige
chinesische Mauer, deren Überwindung schwieriger ist, als die eines ma-
teriellen Bauwerks“, beginnt Euduardo Lourenço seine „Kleine Portugiesi-
scheMythologie“in„MythologiederSaudade“.
Für die Portugiesen ist ihre Kultur geistige Heimat und gleichzeitig
Fluchtmöglichkeit aus der Realität. Die portugiesische Mentalität ist so
komplexundtiefgründig,dassmancheinBesucherdaranverzweifelt.Im-
merwennmanglaubt,manhättedieSeelevonLandundLeutenverstan-
den, wird man unverhofft eines Besseren belehrt. Wer sich die Mühe
macht, hinter die bunten touristischen Seiten Portugals zu schauen, wird
eine Ahnung davon bekommen, was es mit diesem rebellisch-nostalgi-
schen Volk am Rande Europas auf sich hat. Wird nicht nur schöne Land-
schaftenentdecken,sondernauchaufvielschichtigeHintergründetreffen:
Warum zum Beispiel das „Portugiesischsein“ für viele Verheißung und
Fluch gleichermaßen ist. Kaum ein Portugiese würde seinen Pass gegen
einen anderen eintauschen wollen und doch gehören hier Selbstmitleid,
UnzufriedenheitundNeidzumAlltag.
Portugalfasziniertundernüchtert,isteinzigartigundbanal,modernund
rückständig,sympathischundarrogant-spannendistesallemal.
Boa Viagem! -„GuteReise!“
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