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nuel Maria verwendet.DiehäufigstenFrauennamensind Maria, Ana, Ca-
tarina oder Joana. Auchim Jahr2009 waren Maria und João diehäufigs-
ten Namen neugeborener Kinder.Vieleältere Damen haben noch dazu
religiöse Beinamen wie Maria de Jesus oder Maria da Encarnação (wört-
lich:„MariaFleischwerdung“oderauch„Verkörperung“)Dieehemalige
Gesundheitsministerin hieß zum Beispiel Maria de Belém - „Maria aus
Bethlehem“.Die Nachnamenkönnenmitunterziemlichlangwerden,
denn bei der Heirat kommt der Name des Partners zu dem eigenen da-
zu, der schon die Namen von Mutter und Vater beinhaltet. So ist eine
Konstellationwie António da Silva Pereira da Costa dos Santos nichtsUn-
gewöhnliches.GenerellistderNachnameaufvierNamenbeschränkt.
Die Portugiesen sprechen sich normalerweise nicht mit dem Nachna-
men an, wie es bei uns üblich ist, wenn man sich nicht näher kennt. Eine
Ausnahme bilden höher gestelle Persönlichkeiten, die als „Dona plus
Nachname“undals„SenhorplusNachname“angesprochenwerden.Im-
mernochüblichistdieVerwendungvonTitelnwie Senhor Doutor, Senhor
Engenheiro, Professor (Herr Doktor, Herr Ingenieur, Professor), selbst
wenndiesePersoneneigentlichgarkeinenDoktortitelhaben.
BeiformellenBesuchenunderstemKontaktisteseinAusdruckvonRes-
pektundHöflichkeit,seinGegenübermit Senhor oder Senhora anzuspre-
chen: A Senhora fala português? - „Spricht die Dame Portugiesisch?“ Zu-
mindestbeidenälterenMenschenistdiesnochderFall.
Spitznamen-„alcunha“
Speziell auf dem Land kommt es häufig vor, dass die Einwohner die offi-
ziellen Familiennamen ihrer Nachbarn gar nicht kennen. Wenn man
nach dem Namen des Herrn oder Frau Soundso fragt, kommt prompt
die Frage: „Unter welchem Namen ist er/sie denn bekannt? Meinen Sie
„João da Barca“ (Johann der Bootsführer) oder „Manuel Caixinha“
(kleine Schachtel)?“ Auch Prominente bekommen ihr Fett weg. Fußballle-
gende Eusébio zum Beispiel ist der „Pantera Negra“, der Schwarze Pan-
ther. António de Oliveira Salazar war wegen seiner Vorliebe für Stiefel
als „Toninho das Botas“ (Stiefelanton) bekannt.
Im Mittelalter waren Spitznamen gang und gäbe und viele Familien-
namen haben sich daher abgeleitet. Ausländer werden übrigens selten
mit Spitznamen beglückt, hier wird nur der Name ins Portugiesische
übersetzt. Vielleicht, weil eine „alcunha“ eben doch eine durch und
durch portugiesische Angelegenheit ist ...
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