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weißen Kalk- und schwarzen Basaltwürfel Stück für Stück mit viel Mühe
undGeduldindenBodengeklopft.Jeder calceteiro („Steinsetzer“)istein
Künstler und kein Motiv gleicht dem anderen. Es gibt keine Vorgaben
oderBeschränkungenfürdieMusterideendesSteinsetzers.Inwelcheran-
deren europäischen Hauptstadt läuft man schon über Wellen und Mee-
resungeheuer,Delfine,SchiffeoderElefanten?
Begegnungen, Begrüßungen, Verabschiedung
Die Begrüßungen in Portugal sind generell etwas körperbetonter, als wir
dies in Deutschland gewohnt sind. Ein einfaches Händeschütteln gilt als
sehrförmlichundkühl.
WeiblicheGegenüber begrüßensichmitWangenküsschen. Auchzwi-
schenMannundFrauistdiesüblich.Dabeiistzubeachten,dassdieKüsse
nurangedeutetsindundaufkeinenFallfeuchteSchmatzerdarauswerden
sollten.ManberührtsichehermitdenWangenalsmitdemMund.Einmal
rechts,einmallinks.DabeifassensichdieGegenüberleichtandenSchul-
tern. Die Männer klopfen sich herzlich auf dieselbe. Wenn man sich bes-
ser kennt, sind auch leichte Umarmungen (abraço) mit Rückenklopfern
passend.ImgeschäftlichenBereichgenügteinfesterHändedruck.Ein Tu-
do bem?, was so viel wie „Alles bestens?“ bedeutet, gehört immer dazu.
Diese Einleitung erleichtert den Erstkontakt und bricht das Eis. Man kann
auch Como vai? -„Wiegeht's?“-oder Então? -„Und?IrgendetwasNeu-
es?“ - fragen. Auf alle Fälle sind Eingangsfloskeln wichtig. Gleich mit der
TürinsHauszufallen,giltalsunhöflich.
IndenkleinerenStädtenundvorallemaufdemDorfbegrüßtmansich
auchaufderStraßemiteinem Bom dia -„GutenTag“-(bis12Uhr)oder
Boa tarde (am Nachmittag). Zumindest nickt man sich freundlich zu,
wennmanjemandembegegnetund läuftnichteinfachgrußlosvorbei.
In den Großstädten geht es allerdings auch anonymer zu. In bestimmten
Stadtteilen wie Lissabons Alfama ist es jedoch immer noch gang und gä-
be,sichwenigstenslächelndzuzunicken.Ein Olá -„Hallo“-istunterJün-
geren üblich. In der Nacht verabschiedet man sich mit Boa noite - „ Gute
Nacht“. Wer jemanden grüßen will, schickt der Frau einen beijo („Kuss“)
oder ein beijinho („Küsschen“) und dem Mann um abraço („eine Umar-
mung“).„AufWiedersehen“heißt adeus und„bisbald“ até logo. Generell
gilt: Lieber mehr Worte machen als zu wenig. Mit steifer deutscher Zu-
rückhaltung können die Portugiesen nicht viel anfangen und fühlen sich
schnellbefremdet.Ihre eigeneReserviertheit taut schon bei den gerings-
tenSprachbemühungeneinesAusländersrechtschnellauf.
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