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Inês de Castro - Königin nach dem Tod
Mittelalterliche Königshäuser lieferten schon von jeher den Stoff für die
schönsten Romanvorlagen. Auch in der Geschichte der portugiesischen
„Casas Reais“ mangelt es nicht an Tragik, Liebe und grausigen Verbre-
chen. Das herzergreifendste Beispiel für eine wahre große Liebesge-
schichte ist die des Königs Dom Pedro I. (1320-1367) und seiner Angebe-
teten Inês de Castro (1320 oder 1325-1355).
Dom Pedro, SohndesKönigsAfonsoIV.undderKöniginBeatriz,wurde
1336 in zweiter Ehe mit der kastilischen Prinzessin Dona Constanza ver-
heiratet, um die Thronfolge zu sichern. Seine erste arrangierte Ehe war
kinderlos geblieben. Im Gefolge der Prinzessin kam die 20-jährige Schön-
heit Inês de Castro an den Hof nach Coimbra. Sie war die Tochter des ga-
lizischen Edelmanns Pedro de Castro und Urenkelin des kastilischen Kö-
nigsD.SanchoIV.DerjungePrinzundInêsverliebtensichheftigineinan-
der. Mit Constanza hatte Pedro zwei Söhne, von denen der Erstgeborene
starb. Die Ehe aber war eine Farce und der Prinz machte aus seiner Liebe
zu Inês keinen Hehl. Bei der Geburt des dritten Kindes verschied die un-
glückliche Constanza. Damit war der Weg für Inês und Pedro frei.
König Afonso und Königin Beatriz missbilligten diese illegitime Bezie-
hung. Sie sorgte für Unruhen im Königshaus und beim Papst. Man fürch-
tetespanischeMachtansprücheundsorgtesichumdieThronfolgeFernan-
dos, Constanzas Sohn.
Um eine Eskalation und öffentlichen Streit mit dem Thronfolger zu ver-
meiden, schickte der König Inês ins Exil nach Albuquerque zwischen Spa-
nien und Portugal. Doch hielten die Liebenden die Flammen ihrer Leiden-
schaft mithilfe geschmuggelter Briefe aufrecht. Nach kurzer Zeit holte
PedroInêszurücknachCoimbra.DortlebtensieeinigeJahreglücklichzu-
sammen, bekamen drei Söhne und eine Tochter. Man munkelte über eine
heimlicheHeiratderbeiden.KönigAfonsokochtevorWutüberdiesenUn-
gehorsam. Zudem hielten sich hartnäckige Gerüchte, Inês könnte für ih-
ren Sohn die Thronfolge in Anspruch nehmen. Der König entschied, sich
ihrer zu entledigen, bevor sie womöglich Königin würde.
Am Abend des 7. Januar 1355 - Dom Pedro war mit Gefährten auf der
Jagd - brachendreiMännerindenPalastvonCoimbra(späteralsQuinta
das Lagrimas, Palast der Tränen, bekannt) ein, wo Inês mit den Kindern
verweilte. Eiskalt und brutal schnitten sie ihr vor den Augen der schreien-
den Kinder die Kehle durch und ließen sie blutüberströmt zurück. Das
Blut färbte die Palastquelle Fonte dos Amores dunkelrot. Pedro fand seine
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