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neuestem Eduardo Souto de Moura (geb. 1952) drücken den Städten ihre
zukunftsweisenden Stempel auf.
Zu ihren eigenen vier Wänden haben die meisten Portugiesen ein an-
deres Verhältnis als beispielsweise die Deutschen. Zunächst setzt man auf
Eigentum und ungern auf Mietobjekte. Die Monatsmieten sind oft höher
als die Hypothekenraten, so ist dies auch eine rein praktische Frage. Über-
haupt istWohneninPortugalteuer. Auch wird Neuem der Vorrang vor
Altem gegeben. Die Portugiesen leisten sich lieber ein neues 2-Zimmer-
Apartment als ein altes Bauernhaus, das noch renoviert werden muss. Die
alten Sachen kaufen nur die Ausländer. In den Ballungszentren und Vor-
stadtsiedlungen sprießen hässliche Apartmentblöcke wie Pilze aus dem
Boden.
Die Immobilienpreise sind in Portugal im Vergleich zu Deutschland,
Frankreich oder Spanien relativ hoch. Vor allem in den touristischen Ge-
genden und in Lissabon kann eine 1- bis 2-Zimmer-Wohnung schon so
viel wie ein Einfamilienhaus in einer deutschen Kleinstadt kosten. Trotz ei-
nes Überangebots an Apartments, wie z.B. an der Algarve-Küste, sinken
die Marktpreise nicht wie im benachbarten Spanien. Viele Immobilien ge-
hören wohlhabenden Familien, die die Wohnungen lieber leer stehen las-
sen als sie zu einem günstigen Preis zu verkaufen. Zu Zeiten, als eine Kre-
ditvergabe noch flott von der Hand ging, waren einhundertprozentige Fi-
nanzierungen von Häusern (casas) und Wohnungen ( apartamentos oder
andares ) mit 50-jähriger Laufzeit keine Seltenheit. Was häufig zu Über-
schuldungen führte. Mittlerweile hat sich dies geändert und es werden
mehr Sicherheiten gefordert.
An portugiesischen Apartmenthaustüren sucht man übrigens vergeblich
nach einem Namensschildchen, auf den Klingeln stehen nur Stockwerk
und Lage. Als Fremder kann man dabei leicht durcheinander kommen: 1°
esqu. = 1. Stock links, 6° dto. = 6. Stock rechts oder R/S = Rés-do-Chão
(„Erdgeschoss“).
Es gibt Vivendas („Villen“) oder Moradias („Wohnhäuser“), Quintas sind
Landhäuser mit meist riesigen Grundstücken dabei, Solares nennt man no-
ble Herrenhäuser, die meist aristokratischen Familien gehörten und heute
Teil des nationalen Kulturerbes sind.
In Portugal ist keine Rede von „My home is my castle“ wie in England
oder vom „Trauten Heim, Glück allein“. Die meisten Portugiesen sind
überallanzutreffen,aberamseltenstenzuHause. Sie sind den ganzen
Die „Ribeirinha“ in Porto ist das traditionelle Wohnviertel der Fischerfamilien
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